Review:

Gathas

(The Destiny Program)

Das Genre Metalcore lässt eigentlich nicht viel Variationsspielraum zu. Meistens geht es grob nach dem Schema „harte Moshparts mit Shouts treffen auf melodische Refrains“ ab. Umso überraschter ist man beim ersten Durchlauf des mittlerweile vierten Albums der vierköpfigen Formation THE DESTINY PROGRAM aus Husum. Die bereits erwähnten Trademarks sind zwar da, gleichzeitig aber auch Elemente, die man eher mit Alternative verbindet, Breitwandgitarren, melancholische Harmonien und an einigen wenigen Stellen sogar leicht poppige Parts. Beim ersten Hören ist schwer zu erfassen, was genau die Jungs da eigentlich treiben, doch irgendwann erkennt man die Songstrukturen und schälen sich die vielen unterschiedlichen Parts heraus. Und dann taucht man unweigerlich ein, in den drückenden, düsteren und atmosphärischen Sound, der einen so schnell nicht wieder loslässt. Von brachialen Riffs bis zu schwebenden, ruhigen Tönen ist wirklich alles da, und trotzdem klingt das Album aufgrund seiner Intensität wie aus einem Guss. Darüber hinaus ist Ganze hervorragend eingespielt und transportiert die druckvolle wie auch äußerst vielschichtige Produktion den Sound perfekt in die heimische Anlage. Auf diesem Album lösen sich THE DESTINY PROGRAM von den Genre-typischen Schemata, sie setzen Melodie und Härte immer gezielt und genau da ein, wo es dem Song oder der Atmosphäre dient. Und damit führen sie eindrucksvoll vor, was im Metalcore alles möglich ist.

Gathas


Cover - Gathas Band:

The Destiny Program


Genre: Metalcore
Tracks: 15
Länge: 57:1 (CD)
Label: Bastardized Recordings
Vertrieb: Alive