Review:

Power Through Unity

(THE COMMITTEE)

by Gast
Vier vermummte Gestalten, der Bandname „THE COMMITTEE“ (der sich auf einen s/w Film aus den 70’ern bezieht), der Titel „Power Through Unity“ plus ein Artwork das von drakonischen Künstlern nicht besser hätte entworfen werden können: Manch einen schreckt das ab – „Achtung, rechts!“ schreit es da – Bei dem internationalen Doom-BM-Projekt jedoch vollkommen zu Unrecht, spricht sich das anonyme Quartett (mit dem noch anonymeren Keyboarder) doch für eine vielschichtige und gewissenhafte Beleuchtung der doch so sehr umstrittenen Thematik des Stalinismus und des WKII. Lesenswert sind die Texte alle mal, schimmert doch hier und dort weit mehr als der allgemeine Wunsch durch, den Hörern die Augen zu Öffnen und diese zum Nachdenken zu bewegen (besonders interessant an dieser Stelle der Titeltrack, in dem es durch die Aussöhnung der UDSSR und des Deutschen Reiches durch den – für beide Parteien nutzlosen - Krieg geht und sich auch problemlos auf heutige Situationen beziehen lässt (…) ). Intelligent, aufklärerisch und unerkannt. Wie eine rostige Doom-Walze der Finsternis rollt der erste Fulltime-Player der Jungs daher, bedient sich dabei einigen überraschenden Breaks, schaurig-frostigen Akkustik-Parts und Wind-Samplern. Auch stimmliche Variationen und eine sanfte Akzentuierung mit Hilfe der fremd-importierten Keys (besonders berauschend in „The Last Goodbye“) sowie das eingespielte russische Liebeslied am Ende des Stalin-Orgel-Songs „Katherine’s Chant“ sorgen für Abwechslung und High-Lights. Eher auf den Erhalt der Atmosphäre, denn auf die klare Differenz einzelner Details besinnt, hat sich das Komitee der Geschwärzten für einen leicht sumpfigen Sound entschieden – was in Anbetracht zeitgemäßer Hochglanz-Produktionen doch gleich schon wieder für die Jungs spricht und der Scheibe einen ganz besonderen Charme verleiht.

Power Through Unity


Cover - Power Through Unity Band:

THE COMMITTEE


Genre: Black Metal
Tracks: 6
Länge: 50:36 (CD)
Label: Folter Records
Vertrieb: TPE