Review:

The Monster Within

(The Brains)

Höllisch schnell geht es los, das sechste Album der Kanadier THE BRAINS. Der Opener und Titelsong macht keine Gefangenen, prescht ohne Intro direkt nach vorne und gipfelt in einem unwiderstehlichen Ohrwurm-Refrain. Genau diese Mischung aus treibendem Rhythmus und eingängigen Melodien bestimmt „The Monster Within“ über weite Strecken. Gerne wird auch mal mehrstimmig gesungen, am schönsten zu hören in „The Damned“ mit seinem Chorus zum Reinlegen. Mit Songs wie „Misery“ und „Bleed“ bewegt sich die Scheibe auch mal in swingige, wenn auch nicht unbedingt ruhigere Gefilde, und hier erinnert die Band wieder einmal an eine aufgekratzte Version der STRAY CATS. Ein Stück wie „Stay Back“ dagegen groovt einfach nur böse, und das Instrumental „Cucaracha In Leather“ bietet feinsten Surf-/Western-Sound. Und mit „Lies“ wird es sogar fast etwas schnulzig bis melodramatisch, das allerdings auf eine sehr melancholische, düstere und intensive Art und Weise. Das selbst auferlegte Trash-Zombie-Image (siehe zum Beispiel das geil hässliche Cover-Artwork) scheint immer wieder gar nicht zu der Band zu passen, denn in Wahrheit sind die Jungs hoch musikalisch. Außerdem verfügen sie über die Fähigkeit, in kurzer Zeit auf den Punkt zu kommen und ihr Songwriting überhaupt äußerst kompakt zu halten: Keiner der Songs erreicht die Drei-Minuten-Grenze, und trotzdem ist immer alles gesagt. Vielleicht ist die Produktion etwas zu clean geraten und sind die Gitarren etwas zu sehr in den Hintergrund gemischt. Ansonsten haben die BRAINS hier aber wieder ein extrem vielseitiges Psychobilly-Album abgeliefert, das trotz seiner musikalischen Referenzen immer wieder erstaunlich frisch klingt, und nicht zuletzt aufgrund der spürbaren Spielfreude und des hohen Energielevels durchgehend Spaß macht.

The Monster Within


Cover - The Monster Within Band:

The Brains


Genre: Rock'n'Roll
Tracks: 14
Länge: 34:7 (CD)
Label: People Like You
Vertrieb: EMI