Review:

The Darkest Red

(The Agony Scene)

THE AGONY SCENE hatten mit ihrem selbstbetiteltem Debüt bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen und auch Kollege Otto konnten sie nicht überzeugen. Vor den Aufnahmen zum Nachfolger "The Darkest Red" wurden zwei Leute ausgetauscht und man hat sich offensichtlich zusammengesetzt und überlegt, wohin der Sound gehen soll. Rausgekommen ist eine Metalcoreplatte, die wieder stark nach melodischem Schwedentod klingt. Sänger Mike hat sich aber enorm weiterentwickelt und nervt mit seinem aggro-Gekeife nicht mehr (wie das noch beim Debüt der Fall war) und hat es geschafft, sich cleanen Gesang anzueignen, der richtig gut klingt und endlich mal nicht in die Emocore-Ecke geht. Zum Death Metal-Fundament gesellen sich mittlerweile Versatzstücke aus dem Hardcore und streckenweise sogar crustige Passagen, was dann eine hochexplosive Mischung ergibt. Mit der Hymne an die Weiblichkeit "My Dark Desire" haben THE AGONY SCENE einen potentiellen Tanzflächenfeger, der dank des Refrains sofort im Ohr hängenbleibt. Leider können die Amis diesen Song nur einmal schreiben, der Rest der Scheibe fällt gegen diesen Überhit deutlich ab und entpuppt sich als Metalcore, der heutzutage nichts Besonderes mehr ist. Man kann "The Darkest Red" viel Gutes abgewinnen, aber es gibt keinen zwingenden Grund, THE AGONY SCENE anderen Bands vorzuziehen, was bei der Metalcoreschwemme mittlerweile das Schicksal vieler guter Bands geworden ist. Für Sammler und Komplettisten lohnenswert, alle anderen sollten ausgiebig probehören.

The Darkest Red


Band:

The Agony Scene


Genre: Death Metal
Tracks: 11
Länge: 37:29 (CD)
Label: Roadrunner Records
Vertrieb: Universal