Review:

Memories Of Things Unnecessary

(Tears)

Ein Band aus Griechenland Namens TEARS legen uns hier eine durchaus interessante, aber qualitätsmäßig auch stark variierende EP mit schönem Coverartwork und dem griffigen Titel „Memoires Of Things Unnecessary“ vor, wobei der Albumname durchaus irgendwie auch Programm ist.

Dieses Trio will mit seiner Musik einen Bereich von Metal, Hardrock, Emo, Gothic und as alles in einem progressiv experimentellen Kontext verstanden wissen - nun dies gelingt zwar mitunter aber leider nur zum Teil. Denn vor allem gegen Ende dieser gut halbstündigen musikalischen Achtbahnfahrt verzetteln sich die Herren in zu abstrakten elektronischern Spielereien.

Die Band stammt aus Athen, mittlerweile in Los Angeles angesiedelt wurde "Memories Of Things Unnecessary" u.a. in London aufgenommen und von Jens Bergen (u.a. PARADISE LOST, KATATONIA) abmischen lassen und rein soundlich geht da schon mal nichts schief. TEARS sind anscheinend auch kleine Scherzkekse mit britischen Sinn für Humor denn es gibt insgesamt neun Tracks wobei es von „Time Master“ und „Things Imaginary“ zwei kurze Radioversionen sowie zwei aufgemotzte Vollversionen gibt.
Die letzten drei Parts bilden dann die „Trendy De-Commercialization“-Trilogie.
„Time Master“ mit schönem Intro ist ein klasse Song geworden, die markante Gesangsstimme ist von Anfang packend und haut uns gleich mit krachender Dynamik einen Poprefrain um die Ohren, der sich gewaschen hat, Stakkatoriffs in bester Metaltradition, viele Breaks und auch prägnante Keys, starker Doublebass-Einsatz ein klasse Solo leicht schräg aber trotzdem gut und diese ungewöhnliche Stimme von Sänger, Gitarrist und Keyboarder Gouaime Divanis überzeugen mich absolut.
„Things Imaginary“ kommt dann deutlich gefühlvoller daher, sehr atmosphärisch mit schönen akustischen Gitarren (etwas südländisches Flair) aufgebaut, recht melancholisch mit schönen Vocals durchzogen aber trotzdem nicht zu flach sondern wunderbar gehaltvoll. Auch hier sind klasse Sologitarrenparts zu hören.

Tja und dann kommt die "Trendy De-Commercialization"-Trilogie und an diesem mitunter recht abstrusen Soundkollagen werden sich die Geister scheiden. Diese leider eher an Chill-Out Musik zum meditativen Abtauchen erinnert oder auch sicher für Jogaübungen taugen würde entstammt wohl aus einem Tanzprojekt aber hat mit Metal und den beiden zuvor beschriebenen Tracks leider so gar nichts am Hut bzw. paßt überhaupt nicht zusammen.
Nichts gegen eine ausgeprägte Experimentierfreudigkeit aber das hier ist einfach zuviel. Selsbt für tolerante Ohren. Mit dem flirrenden Mittelteil, da bin nach 7 Minuten wieder aufgewacht, kann ich ja noch leben, abgefahrene Elektrospacedubkreationen die wenigstens nicht zu einschläfernd sind.

Wie gesagt TEARS sind schon sehr speziell, ungewöhnlich aber auch innovativ ohne Zweifel aber diese noch ungezügelte Ausprägungen, die etwa gut die Hälfte der 33 Minuten ausmachen müssen zukünftig besser verpackt und gegliedert werden. Denn der erste Teil dieser EP ist wirklich guter Stoff, der absolut stimmig, packend und auch mitreißend gemacht ist, die angedeuteten progressiven Ansätze sollten durchaus ausgebaut werde aber den Rest der diffusen Geräuschkarambolage bitte zukünftig einfach weglassen, dann freuen wir uns tatsächlich auf das erste richtige Album von TEARS.

Memories Of Things Unnecessary


Cover - Memories Of Things Unnecessary Band:

Tears


Genre: Progressive
Tracks: 9
Länge: 33:12 (EP)
Label: Freedom Records
Vertrieb: