Review:

Bloodline

(Tardy Brothers)

So, jetzt setzen wir mal alle schön unsere Denkerkappen auf und versuchen zu ergründen, warum die Brüder John und Donald Tardy zusammen mit ihrem langjährigen Weggefährten Trevor Peres eine Schippe Songs unter dem Namen TARDY BROTHERS aufnehmen. Möglichkeit eins: die Songs passen stilistisch nicht auf eine OBITUARY-Platte. Möglichkeit zwei: die Songs sind aus irgendwelchen Sessions übrig geblieben, in die Schublade gesteckt worden und könnten womöglich aufgrund mangelnder Qualität nicht auf einem OBITUARY-Album stehen. Meiner Meinung nach ist es eine gesunde Mischung aus Beidem. Einerseits sind die Songs zu rockig für die Old School-Todesblei-Ausrichtung der Hauptband, andererseits aber auch größtenteils nicht allzu prall. Von einem Ausfall zu sprechen, wäre derbe übertrieben, aber Stücke wie „Bring You Down“, der Titelsong oder das völlig überflüssige Gitarreninstrumental „Wired“ hätten „Cause Of Death“ oder „The End Complete“ ganz sicher nicht zu Genre-Meilensteinen gemacht. Zugegeben: Groover wie „Deep Down“, „Fate´s Call“ oder „Scream Descendent“ gehen gut nach vorne los, und die Gitarrenarbeit ist erstklassig, aber das behebt nicht das Grundproblem von “Bloodline”: wenn einfach eine Band im Hintergrund steht, die zu den ganz Großen der Szene zählt, erwartet man einfach eine Schippe mehr, die man hier trotz aller objektiven Qualitäten nicht bekommt.

Bloodline


Cover - Bloodline Band:

Tardy Brothers


Genre: Metal
Tracks: 9
Länge: 38:0 (CD)
Label: Candlelight Records
Vertrieb: Soulfood