Review:

R.I.B.

(Tankard)

TIPP

Kaum Etwas ist verlässlicher, als ein Vollrausch nach dem Genuss exorbitanter Mengen vergorenen Hopfenblütentees – Außer TANKARD, die freudig-solide mit beständiger Gewissheit alle zwei Jahre ein Album auf den Markt bringen – Und das nun auch schon seit mittlerweile über dreißig Jahren. Alle Jahre wieder ein farbenfrohes Artwork, alle Jahre wieder Vollrausch, alle Jahre Bier en massé. Man ziehe den Hut, brachten die Hessen in dieser doch wirklich beträchtlichen Zeitspanne nicht eine Niete auf den Markt. Doch wo das letzte Werk namens „A Girl Called Cerveza“ das Lächeln eines jeden TANKARD-Fans gerade so erhalten konnte, lässt „R.I.B.“ („Rest In Beer“) die Augen voller Freude strahlen: Hier gibt es TANKARD in Höchstform und wirklich allen Facetten: Ernste Themen wie das traurige „Hope Can’t Die“, und politische Lyrics wie “Warcry” und „Enemy Of Order“ treffen auf lockere Party-Thrasher (“Breakfast For Champions”, “Party Ain’t Over Til We Say So” und „R.I.B.“). Und auch musikalisch hat das 16. Studio-Album einiges zu bieten: Hier gibt es knüppelharte Thrash Metal Songs wie das (ja, episch (!) beginnende) „War Cry“ oder „Enemy Of Order“, gemäßigten Thrash Metal („Riders Of The Doom“, „Clockwise To Deadline“) und sogar Songs mit NWoBHM-Feeling wie im lockeren Refrain des Titel-Tracks. „Hope Can’t Die“ indes erinnert an die melodische „The Tankard“-Zeit und entpuppt sich wie auch das TANKARD-typische „Breakfast For Champions“ als hartnäckiger Ohrwurm. In „No One Hit Wunder“ kommen die Gitarren besonderes gut zur Geltung und wann bitteschhön gab es schon einmal Mönchschöre auf einem TANKARD-Album? „R.I.B.“ ist ein Album, wie man es sich nur wünschen konnte und wird so manches Festival-Saufgelage zu bereichern wissen.

R.I.B.


Cover - R.I.B. Band:

Tankard


Genre: Thrash Metal
Tracks: 10
Länge: 40:60 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: