Review:

Invitation To Forever

(Takara)

Wenn man eine Band des Progrock Labels zur Begutachtung bekommt, rechnet man nicht unbedingt mit so etwas na sagen wir mal höflich „gewöhnlichem“. Denn was uns hier die Formation TAKARA aus den Boxen präsentiert haut ist (leider) meist nur sehr hausbackener 80er Jahre Hard bzw. Melodic Rock, der nur in den wenigsten spannenden Momenten (falls es die überhaupt gibt) inhaltlich einigermaßen überzeugen kann.

Das selten kitschige Albumcover verheißt bereits wenig Gutes und so kommt auch die Musik daher, größtenteils völlig inspirationslos - will sagen keine neuen Ideen sondern nur bereits Bekanntes nochmal neu aufgewärmt. Die Kapelle hat jetzt gerade sechs Jahre Pause hinter sich und kommt mit neuem Line-up mit Album Numero 5 „Invitation To Forever“ wieder zurück auf die Showbühne. Gitarrist sowie Bandgründer Neal Grusky hat sich dabei mit den YNGWIE MALMSTEEN-Herren Patrick Johannson (Schlagzeug) und Bjorn Englen (Bass), Brook Hansen (Keys), sowie dem brasilianischen Vocalisten Gustavo Monsanto zusammengetan. Außerdem konnte man JEFF SCOTT SOTO (u.a. ex-JOURNEY, AXEL RUDI PELL) den früherer Leadsänger der Band nach zehn Jahren Pause wieder für ein paar Backingvocals gewinnen.

Mensch klar, gibt es hier knufflige Refrains und schöne Melodien in Serie, auch ein paar gelungene Gitarrensolos (insgesamt sind mir die Klampfen aber doch etwas zu handzahm) und auch handwerklich gibt es am relativ gitarrenbetonten Sound nur wenig zu kritisieren. Nur wirkliche Höhepunkte sind auf diesem Album leider ebenfalls ganz spärlich zu finden, kompositorisch null auf Risiko gesetzt, herrscht irgendwie oft gepflegte Langeweile („555“), trotzdem muß man als Pluspunkte sind aber mit dem schmissig-flotten „Spotlight“, “This Story Has To Be Told“ (AOR in Reinkultur) und das etwas aus dem übrigen Schema-F fallende „Still A Mystery“ (mit fetten Flächenkeys in leicht epischer Ausprägung) noch ein paar ganz solide Songs dabei. Den Rest kann man wirklich vergessen. Sänger Gustavo Monsanto hat zwar eine ganz kraftvolles Organ aber dies bewahrt nicht von der ein oder anderen schiefen Lage („Angel Of Lies“) und auch die hohen Parts sind sein Sache eher nicht, die Backingchöre sind mal gut dann eher einfach nur schwachbrünstig. Der Drummer übertreibt es ab und an mit dem Beckeneinsatz, was den Sound etwas rumpelig macht. Für den scheinbar nötigen Kitschfaktor hat man mit dem unsäglichen „This Photography“ eine Lagerfeuernummer dabei, die nicht nur stimmungsmäßig ziemlich von POISEN’s „Every Rose Has It’s Thorn“ abgekupfert wurde, fast schon überdreist. Zum Schluss wird es dann noch übler mit „I Can't Hold On“ (SURVIVOR für Arme) und „Nowhere To Run“ will man eigentlich schon nicht mehr zuhören, die haben irgendwie Democharakter und wirken wie nicht fertig produziert.
Nee also „Invitation To Forever“ muß es nun wirklich nicht sein, größtenteils sehr belangloses Material - auf diese Einladung kann man daher getrost verzichten!

Invitation To Forever


Cover - Invitation To Forever Band:

Takara


Genre: Hard Rock
Tracks: 12
Länge: 49:13 (CD)
Label: Progrock Records
Vertrieb: SPV