Review:

Days Of Wrath

(Syrach)

Aus der Gegend von Bergen stammt diese norwegische Band, die jedoch wider Erwarten kein fieses Schwarzmetall auffährt, sondern fetten, finsteren Doom, der auch gelegentliche Ausflüge ins Doom-Death-Genre zulässt. Der Grundsound von SYRACH erinnert zuweilen auch an diverse Bands aus dem Funeral Doom-Sektor, kommt aber für deren Verhältnisse eindeutig zu schnell daher, denn auch Doublebase und gehobenes Midtempo sind dem Quintett nicht fremd. Bei "Days Of Wrath" handelt es sich nebenbei erst um das zweite Album der bereits seit 1993 existenten Band, da man außer dem 1996er Streich "Silent Seas" lediglich Demos veröffentlicht hat. Dafür konnte man für diesen zweiten Streich die beiden Gastmusiker Grutle Kjellson (ENSLAVED) und Silje Wergeland (OCTAVIA SPERATI) gewinnen, wobei sich besonders letztgenannte Sängerin äußerst ansprechend in Szene setzt und Stücke wie "Semper Ardens" oder das sehr geile, abschließende "The Silent Enigma" noch weiter aufwertet. Der einzige echte Schwachpunkt dieses Albums ist der meiner Meinung nach recht ausdrucks- und farblose Growlgesang von Fronter Ripper (nein, nicht der Sklave mit Mütze von Jon Schaffer), der den durchweg sehr guten Kompositionen ein wenig die Atmosphäre stiehlt und im Gegensatz zur Musik recht oberflächlich klingt. Bei einer Funeral Doom-Band wäre er vielleicht besser aufgehoben als bei SYRACH, zu denen trotz ihrer eher tiefer gestimmten Ausrichtung eher ein Rob Lowe oder Messiah Marcolin passen würde. Trotzdem ist "Days Of Wrath" alles andere als eine Enttäuschung und sollte von Doomern aller Richtungen mal angecheckt werden, die hier vielleicht eine starke Entdeckung machen.

Days Of Wrath


Cover - Days Of Wrath Band:

Syrach


Genre: Doom Metal
Tracks: 8
Länge: 64:30 (CD)
Label: Napalm Records
Vertrieb: SPV