Review:

Hope

(Swallow The Sun)

TIPP
Düster-Metal ist in den letzten Jahren zum reinen Kommerzprodukt verkommen! Bands wie HIM (deren erste Werke ich zugegebenermaßen immer noch mag), REAMONN oder THE 69 EYES versuchen krampfhaft, die Rotwein schlürfende Samtkleidchenfraktion mit ihren pseudo-melancholischen Disco-Sounds zu beeindrucken, während einstige Szenepioniere wie PARADISE LOST, TYPE O NEGATIVE oder TIAMAT die Szene schon lange nicht mehr bereichern können. Da kommen Bands wie INSOMNIUM, NOVEMBERS DOOM, NOUMENA oder eben SWALLOW THE SUN gerade Recht, wobei Letztere kein Glück mit ihren ersten beiden Alben hatten; "Ghosts Of Loss" und "The Morning Never Came" gingen aufgrund mangelnder Promotion fast spurlos an der Fangemeinde vorbei. Doch mit dem "legendären" dritten Album könnte sich auch hier alles zum Besseren wenden, denn erstens hat das finnische Sextett mit Spinefarm ein mächtiges Label im Nacken und zweitens mit "Hope" eine Sternstunde akustischer Düsterkunst dahergezaubert. Ganz eindeutig von OPETH, AMORPHIS, KATATONIA, MY DYING BRIDE und diversen anderen - echten - Depri-Vorreitern beeinflusst, hört man dem Album seine Authentizität mit jedem Ton an! Die neun zumeist überlangen Songs sind von Leuten geschrieben worden, die diese Musik leben. Lange, tiefe Riffs, präsentes, atmosphärisch ergänzendes Keyboardspiel und ein Mikko Kotamäki am Mikro, dessen abwechselnd abgrundtief growlende und im nächsten Moment glasklare, zerbrechliche Stimme die Authentizität der Musik und der Texte perfekt zelebriert. Die acht durchweg hervorragenden Kompositionen gehen nahtlos ineinander über, wobei besonders "The Justice Of Suffering" und der Bonustrack "These Low Lands" erwähnt werden müssen, bei denen KATATONIA-Sänger Jonas Renkse (bei Ersterem), bzw. AMORPHIS-Shouter Tomi Joutsen als Gäste zu hören sind. Kurz und gut: eine der besten Düsterplatten seit langer Zeit, die die Messlatte für alle "traurigen" Möchtegerns ganz sicher ein Stück zu hoch legt!

Hope


Cover - Hope Band:

Swallow The Sun


Genre: Doom Metal
Tracks: 9
Länge: 63:44 (CD)
Label: Spinefarm Records
Vertrieb: Soulfood