Review:

Revelations Of The Red Sword

(Svartidaudi)

TIPP

Auch wenn der Albumtitel klingt wie eine Fortsetzung des chinesischen Fantasy-Films "Tiger & Dragon", so handelt es sich bei diesem Album um den Nachfolger des 2012er Werks "Flesh Cathedral" der isländischen Formation SVARTIDAUDI. Und auch dieses Mal sucht die Band ihren Weg in der kompositorischen Überlänge, wenn auch nicht ganz so extrem wie auf dem Vorgänger, der bei einer knappen Stunde Spielzeit gerade einmal auf vier Songs kam. Das soll aber beileibe nicht heißen, dass das Trio (plus Live-Gitarrist) in den letzten sechs Jahren viel zugänglicher oder gar eingängiger geworden ist: auch "Revelations Of The Black Sword" ist ein weiteres schwer zu greifendes, jedoch sehr musikalisches Monument "orthodoxen" Schwarzmetalls geworden, das sich, allein schon aufgrund der dezenten, aber deutlichen Einflüsse aus dem Death Metal, einmal mehr von den Genre-Wurzeln absetzen möchte. Erinnerungen an Urväter wie DARKTHRONE, BURZUM oder MAYHEM finden - wenn überhaupt - nur noch rudimentär statt, stattdessen hat man sich auf den selben Pfad begeben wie etwa DEATHSPELL OMEGA, SINMARA oder ONE TAIL, ONE HEAD, die ebenfalls atmosphärische Abgründe der rohen Monotonie vorziehen. Darum fällt es auch wieder schwer, hier einen Anspieltipp zu nennen, da das Album in seiner Gesamtheit wirkt, aber das verhältnismäßig kurze, im Mittelteil mit geilen Gitarrenharmonien ausgestattete "Burning Worlds Of Excrement" oder den überrangenden Abschluss-Zwölfminüter "Aureum Lux" darf man ruhig erwähnen. Und egal, ob Ihr Alben wie "Revelations Of The Black Sword" als ernstzunehmende schwarze Düster-Kunst oder als möchtegern-progressiv und pseudo-elitär abtut: kreativer als in den letzten paar Jahren war Black Metal schon lange nicht mehr!

 

 

Revelations Of The Red Sword


Cover - Revelations Of The Red Sword Band:

Svartidaudi


Genre: Black Metal
Tracks: 6
Länge: 47:32 (CD)
Label: Ván Records
Vertrieb: Soulfood