Review:

Unlimited

(Susperia)

Was muss sich der Tjodalv jeden morgen ins Fäustchen lachen wenn er den Heckmeck um die DIMMU BORGIR Drummerschaft verfolgt. Sein eigenes Spielzeug heißt seit einiger Zeit SUSPERIA, und bei SUSPERIA darf man auch mal rocken. Die Doublebass muss trotz Dauerbelastung auch bei SUSPERIA, nicht unentwegt tickern wie ein überproduziertes Metronom. Der Opener "Chemistry" lässt bereits wenig Zweifel daran, dass SUSPERIA gesteigerten Wert auf Melodie liegen. Nachdem sich so also bereits nach wenigen Sekunden die ersten Oldschool Thrasher wegdrehen, holen die Norweger den Knüppel aus dem Sack. Die zum allergrößten Teil im Midtempo beheimateten Tracks grooven Hölle, die Produktion gibt wie nicht anders zu erwarten keinen Grund zur Klage. Viel zu modern für die einen, zu cool für diese Welt für die meisten. Gemäßigter Gesang, teils leicht deathig, teils rockig, die Sonnenbrille stets griffbereit. Neo-Thrashs finest. Dem einen werden die cleanen Vocals in vielen Refrains die Zehennägel hochrollen, die anderen werden grade Tracks wie "Devil May Care” mit seinem entspanntem Feeling lieben. "Situational Awareness" geht etwas back to the roots, "Home Sweet Hell" groovt sich durchs Land wie eine Dampfwalze, "Beast By Design” zieht etwas das Tempo an. Betrachtet man die klasse Hooks die in einigen Tracks fast Melodic Deathige Vergleiche ziehen lassen in ihrer sonst primär an Amerikaner erinnernde Musik, fragt man sich, warum einige Lieder sich durch Ideenmangel ins Abseits schießen und warum nach einem coolen Riff oft Schluss ist mit Originalität. Mir gefällt die groovige Neo Thrash Melange zwischen TESTAMENT, PANTERA und Moderne dennoch wunderbar, vor allem weil das Neo eher im Fokus steht als der Thrash.

Unlimited


Cover - Unlimited Band:

Susperia


Genre: Thrash Metal
Tracks: 10
Länge: 45:40 (CD)
Label: Tabu Records
Vertrieb: Sony