Review:

Extreme Evolution

(Subsonic Symphonee)

Schwarzer Ledermantel, weiße Kontaktlinsen, schwarze Fingernägel - man kann Klischees zelebrieren und sich das Prädikat "Cybergoth" aufdrücken - und SUBSONIC SYMPHONEE tun es. Das Produkt dessen, "Extreme Evolution", ist in gleichem Maße gefällig wie leider auch substanzarm ausgefallen. Die Australier haben durchweg auf tanzbare Rhythmen gesetzt, softer Breakbeat stand hierfür öfter Pate als EBM oder Technostupididät. Neben dem obligatorischen elektronischen Schnickschnack, bei dem die wirklich guten Ideen aber definitiv fehlen, setzen die Jungs auf Gitarren. Und zwar nicht in Form durchgehend rasiermesserscharfer Riffgewitter sondern durchaus mit originellen Sounds und ausgefeilterer Melodiebögen. Die Vocals, natürlich auch mal in der Schnittmenge aus Harmonizer und Distortion sind szeneuntypisch aber auch oft clean und relativ hoch und keinesfalls pathetisch. Zusammen mit einer gehäuft benutzten orientalische Halbtondramatik klingt diese Form der Musik durchaus frisch, Klischees hin oder her. Rockt "Turn Back" wie ein elektronisch unterfüttert Hardrocksong aus den Boxen der schmunzeln anregt, klingt "Psycho" dann wie am Reißbrett entworfener Kirmesttechnorock und kann wenig reißen. Mir gefällt die in keine Richtung übermäßig ausschlagende, etwas krude Mischung aus Tanzbarkeit, Elektronik und Rock, der Funken springt aber nicht über. Vielleicht ist es grade die fehlende Kompromisslosigkeit und sicherlich auch das fehlen eines richtigen Bretts, was dazu führt, dass dieses Album keines der Sorte ist, das man nicht mehr vergisst. Schade eigentlich.

Extreme Evolution


Cover - Extreme Evolution Band:

Subsonic Symphonee


Genre: Electro
Tracks: 13
Länge: -:- (CD)
Label: Synthetic Symphony
Vertrieb: SPV