Review:

Long Way From Nowhere

(Sturch)

Damit hätte ich nicht gerechnet! "Long Way From Nowhere", das inzwischen dritte Album von STURCH ist noch einmal ein wahnsinniger Entwicklungsschritt. Trotz aller Melodien waren STURCH immer noch ein bißchen zu verbreakt, um wirklich eingängig zu sein. Ein bißchen überlaut, um es auf den Sampler für die beste Freundin zu schaffen. Aber sie sind in den letzten 10 Jahren (jaha! Mit diesem Album wird auch das zehnjährige Bestehen der Band gefeiert!) nicht nur einen "Long Way From Nowhere" gekommen, sondern haben sich auch bemerkenswert entwickelt. Mit "Love To Denial", dem zweiten Song des Albums, hat die Band einen Überhit geschrieben, der sich hinter aktuellen Rock-Alben der internationalen Konkurrenz nicht verstecken muss (Hallo, Stone Sour). Zweiter Hit: "Run And Hide". Songs wie "Please Call Emergency", "Battled" oder "Now Or Never" erinnern immer noch ein bißchen an TRAPT oder THRICE - also an deren aktuelle Outputs. Shouter Dennis Wendig liefert eine beeindruckende Performance ab. Drummer Lennart von Weydenberg, Gitarrist Max Best und Bassistin Marta Lledo liefern ihm dazu wunderbare Songs, bei denen weniger oft mehr und leise die richtige Grundlage fürs laut werden ist. Gut, neben den bereits genannten überragenden sind auch noch einige annehmbare Stücke, bevor kurz vor Ende die fette Überraschung kommt: STURCH covern "Beautiful Day", den zuckrigsten Song, den U2 je geschrieben haben. Dennis singt ihn mit mehr Eiern als Bono, und plötzlich bekommt diese im Original etwas zu perfekte Ballade ein paar Ecken und Kanten.

Long Way From Nowhere


Cover - Long Way From Nowhere Band:

Sturch


Genre: Alternative
Tracks: 15
Länge: 43:21 (CD)
Label: Swell Creek records
Vertrieb: Soulfood