Review:

Blackhawks Over Los Angeles

(Strung Out)

Rechnet man die zwei EPs und das Live-Album mit ein, bescheren uns die Kalifornier bereits ihre neunte Veröffentlichung. Was der Fünfer hier präsentiert, ist eine Mischung aus melodischem Pop-Punk und einem Schuss Metal, und die funktioniert nicht nur ziemlich gut, sondern klingt auch noch sehr erfrischend und unverbraucht. An den Reglern saß Matt Hyde (NO DOUBT, SLAYER), und dieser hat der Band einen transparenten, druckvollen Sound verpasst. Lediglich die Vocals sind etwas überproduziert. Durchgehend liegt viel Effekt auf dem Gesang, und darüber hinaus wird dieser oft gedoppelt, was auf Dauer recht eintönig wird. Das ist besonders schade, weil Sänger Jason Cruz eigentlich über eine sehr variable Stimme verfügt und er seinen Job wirklich gut macht. Davon abgesehen haben die Jungs ein Händchen für gute Songs, Ohrwurmmelodien und ausgefeilte, mehrstimmige Backing Vocals. Besonders Stücke wie der Opener "Calling" oder "Orchid" verbinden tolle Harmonien mit treibender Energie und gehen höllisch ab. Manchmal wird es allerdings etwas seicht und auch etwas zu schön, wie z. B. in "All The Nation" oder "A War Called Home". Interessant ist aber, dass die Texte oft in krassem Kontrast dazu stehen. So ist "Letter Home" der Abschiedsbrief eines Soldaten im Irak, der die Ausweglosigkeit und Sinnlosigkeit des Kriegs beschreibt, und auch ansonsten zieht sich Kritik an der US-Regierung und am Irak-Krieg wie ein roter Faden durch das Album. Insgesamt fehlt dem Sound allerdings doch eine Portion Dreck, und zu oft verliert sich die Band in ihren vielen Melodien, so dass wenig hängen bleibt. Wer aber auf die melodische Schiene abfährt, wird hier eine ganze Reihe gut gemachter und hervorragend gespielter Songs vorfinden, dazu noch von einer Band, die ihre politische Meinung vehement vertritt.

Blackhawks Over Los Angeles


Cover - Blackhawks Over Los Angeles Band:

Strung Out


Genre: Punk
Tracks: 12
Länge: 42:24 (CD)
Label: Fat Wreck Records
Vertrieb: SPV