Review:

Stressball

(Stressball)

Stressbälle kann der ausgebrannte Bürohengst kaufen, kleine Plastik-Kugeln, mit denen er rumspielt und damit seine Nerven beruhigt. STRESSBALL hingegen stellen das genaue Gegenteil dar. Die Band aus New Orleans spielt hart und heftig, aber sehr bedächtig, was das Tempo betrifft. Und monoton. Sie machen also für ihre Herkunft recht traditionelle Musik, die sich natürlich mit Crowbar gut vergleichen lässt. Allerdings - und das schmälert den Spaß ein wenig - hat die wieder veröffentlichte Scheibe bereits zehn Jahre auf dem Buckel, der Sound ist - positiv ausgedrückt - staubtrocken. Als Entdecker der Band ließ sich weiland Phil Anselmo feiern und natürlich hatte er ein Ohr für Extravagantes. Denn die lava-hardcore-doom-inspirierten STRESSBALL verstehen sich meisterhaft auf fiese, brachiale Riffs, die sich einem durch stete Wiederholung ins Hirn fräsen. Doch während Gitarre, Bass und Drums (für die übrigens Superjoint-Ritual-Member Joe Fazzio verantwortlich zeichnet) durch eigenes Repetieren an Macht gewinnen, trifft das nur höchst bedingt auf die Stimme zu. Die Vocals sind aggressiv as a dog-fight, aber das reicht nicht. Das heisere Gebrüll geht - zumindest mir - ziemlich schnell auf die Nerven. Die Herrschaften sollen ja angeblich seit Längerem an neuem Material arbeiten, mal hören, wie sie ihren Sound in die Moderne transportieren. Diese Scheibe kann ich wegen der Stimme wohl nur mit oben genanntem Büro-Artikel hören.

Stressball


Cover - Stressball Band:

Stressball


Genre: Doom Metal
Tracks: 10
Länge: 0:0 (CD)
Label: Crash Music
Vertrieb: