Review:

Hesperia

(Stormlord)

Seit 1991 versuchen die Italiener krampfhaft, in der Szene Fuß zu fassen, wobei… in welcher Szene eigentlich?! Ihre mal möchtegern-gotische, mal möchtegern-schwarze, ab und zu auch möchtegern-traditionelle, aber immer möchtegern-bombastische Brühe ist weder Fisch noch Fleisch und sitzt zwischen allen Stühlen. Da macht auch „Hesperia“, Album Nummer Fünf, keine Ausnahme, obwohl man sagen muss, dass sich STORMLORD im Laufe der Jahre doch ein Stück weiterentwickelt haben und in Sachen Songwriting einen kleinen Tick versierter (wenn auch noch lange nicht mitreißend) agieren als auf ihren früheren Werken. Dennoch will auch „Hesperia“ nach über einem halben Dutzend Durchläufe nicht zünden; zu sehr verzettelt sich die Truppe abermals in ihrem Stilmix, wobei man ein paar einschmeichelnde Melodien („Motherland“, „Bearer Of Hate“, „My Lost Empire“ oder der überlange Abschluss „Those Upon The Pyre“) nicht leugnen kann. Sämtliche Songs des Albums wirken wie Stückwerk und konstruiert: Filmscore, dann heftiges Riff, Chöre, ein paar Melodien, Piano, Gekeife, dann wieder Prinz-Eisenherz-Pomp, Growls, Synthies und so weiter und so fort in dieser oder ähnlicher Reihenfolge. Das Sextett sollte sich nach über 20 Jahren mal einig werden, ob es Black Metal, Gotenschmalz oder RHAPSODY OF MANOWAR machen will – in dieser Form ist das alles nix. Man kann STORMLORD hier nicht vorwerfen, ein musikalisch schlechtes Album aufgenommen zu haben, nur (wieder mal!) eins mit wenig Sinn.

Hesperia


Cover - Hesperia Band:

Stormlord


Genre: Black Metal
Tracks: 8
Länge: 44:33 (CD)
Label: Trollzorn Records
Vertrieb: Soulfood