Review:

Uncharted Souls

(StoneLake)

STONELAKE aus Schweden huldigen auf ihrem neuen Werk „Uncharted Souls" ganz klar dem riffbetonten (Melodic) Metal. Es gibt zwar auch die ein oder andere Abschweifung in andere Subrichtungen, wie z.B. leicht powermetallische Tendenzen, coole sleazige Vibes oder auch mal „nur“ rein hartrockige Parts, aber letztlich machen diese erfahrenen Herren doch richtig geile Kuttenmucke (ohne jegliches True-Getue), stark geprägt von den 80ern, aber mit einer zeitgemäßen Oberknallerproduktion.

Meine hochverehrte Kollegin Tennessee bescheinigte dem letztjährigen Debütwerk „World Entry“ nach 15-jähriger musikalischer Pause der beiden Hauptprotagonisten Jan Akkesson und Peter Grundström eine durchaus wohlwollende, wenn auch nicht euphorische Kritik. Was die Herren hier aber auf dieser Langrille abliefern, ist doch schon mehr als "nur" solide geraten. Packende Hymnen, klasse heavy Riffs, satt-dampfende Drums, coole Gesangslinien und dabei stets einfallsreiche Melodien lassen sich hier in Serie ausmachen. Das ganze Paket wird überaus solide untermauert durch eine stets tighte Rhythmussektion. Man muss aber schon zugestehen: STONELAKE erfinden (natürlich) nichts grundsätzlich Neues, aber machen solide Unterhaltung auf gutem Niveau. Keyboards bzw. wohlige Hammondsounds haben die Jungs stellenweise auch im Einsatz, aber alles recht songdienlich, nur zur Unterstützung oder Betonung von bestimmten Atmosphäre verwendet. Sehr prägnant sind natürlich die hohen Vocals Marke "Eierschneider" von Fronter Peter, der schreit und röhrt sich durchs füllige Programm und klingt wie ein junger Rob Halford (als der noch keinen Teleprompter für die Texte brauchte) und Michael Kiske (als der noch Metal machen wollte). Manchmal übertreibt er es zwar leicht mit zu aufgesetzten Stimmüberschlägen (u.a. beim Titelsong), auch so manche Backings sind leicht schief geraten, trotzdem: der Jungs hat’s drauf.

Songs mit Hitpotential gib es so einige, der beste ist ganz klar „(Tonight) You're Beyond The Shadows", eine amtliche Melodickracher-Hymne mit Suchtrefrain. Nicht nur das leicht schleppende „Pain & Hunger“ mit seinen kraftvollen Gitarrenwänden erinnert an JUDAS PRIEST, auch die schnellen rau-riffigen Gitarren bei "Higher" lassen die glorreichen „Painkiller“-Zeiten wieder wach werden, klasse gemacht. Gesanglich geht es auch ganz anders, denn bei der Ballade "Glory Days" (kein Bruce Springsteen-Cover!) sind sehr gefühlvolle Vocals zu hören, das ganze hat eine leichte POISON-Schlagseite. Das etwas ausgelutschte Pfeifen am Anfang lassen wir mal außen vor. Dann folgt gleich der Kulturschock, denn "Don't Leave Me Behind" beginnt mit fast schon deathmetallischen Growls (die immer mal wieder eingestreut werden), trotzdem kommt dann spätestens beim schneidigen Refrain die richtige Partystimmung auf. Einer meiner Favorites ist außerdem das leicht düstere, leicht verschrobene sowie marschierende „Miracle“ in bester US-Power Metal Tradition. Hier und auch bei anderen Songs dürfen vibrierende Gitarrensoli zur Auflockerung nicht fehlen. Bei „White Flame“ kreieren STONELAKE so eine Art Symbiose aus AOR meets Klassik Rock im Pop Metal Ambiente. Beim Schluss mit dem leicht vertrackten „Wonderland“ trauen sich STONELAKE sogar in leicht proggige Gefilde vor, zukünftig bitte gerne mehr davon.

„Uncharted Souls" ist insgesamt ein recht variantenreiches Album geworden, mit sehr groovigem Charakter, einem mitreißenden Sound, Songs mit wahrlich ordentlichem Punch und trotz vieler oldschool-Einflüssen kommt die Sache niemals altbacken, sondern absolut frisch rüber. Es macht wirklich Spaß die Scheibe zu hören.

Uncharted Souls


Cover - Uncharted Souls Band:

StoneLake


Genre: Heavy Metal
Tracks: 12
Länge: 53:50 (CD)
Label: Unlimited Music Production
Vertrieb: Artist WorXX/Music Buy Mail