Review:

Shades Of Eternity

(StoneLake)

Mein lieber Scholly, hier handelt sich wohl um einen klaren Fall von Kreativitätsüberschuss, der skandinavischen Formation STONE LAKE hatten ja erst letztes Jahr eine Schiebe am Start (insgesamt ist dies bereits die vierte Scheibe seit 2005) und jetzt gibt es schon den Nachfolger "Shades Of Eternity". Die beiden Hauptprotagonisten hinter dieser Band, die beiden Musiker Jan Akesson (Gitarre, Keyboards) und Peter Grundström (Gesang) hatten mich damals mit "Uncharted Souls" jetzt zwar nicht unbedingt umgehauen aber eine durchaus hörenswerte Scheibe abgeliefer. Jetzt war schnell wieder tätig aber ich mein dies ging etwas zu Lasten der Qualität und außerdem ging mir die sehr enervierende hohe Eierschneiderstimme auf dem Vorgänger noch nicht so auf den Geist wie diesesmal. Es fehlt ihm deutlich an Volumen für diese Art Songs, blutleer und dünnen satt mitreißender Stimmgewalt. Die vielen Höhen sind gewöhnungsbedürftig und passen nicht immer zu diesem 80er Jahre geprägten Melodic Rock/Metal, der einfach zu wenig packende Momente bietet.

Auf „Shades Of Eternity" finden sich ansonsten nur wenig wirkliche Höhepunkte. Bereits der Titeltrack reißt mich nicht wirklich vom Hocker, sorry aber billig klingende Streicherkeyboards und dieses unsägliche Geziehe bei den Vocals, echt grausam. Auch das plakative „Raise Your Hands“ (nein leider kein BON JOV Cover) klingt so was von aufgesetzt mit diesen zu präsenten 80er Jahre Tastenwänden. Etwas packender kommt dann "End Of The World" mit leichtem Gothic Touch aber etwas weniger standardisiertem Songaufbau, bei dem schmissigen „Rescue You“ mit leichtem JOURNEY Dejavu bei den Gitarren merkt man dass sich der Sänger in mittleren bis tieferen Lagen deutlich besser fühlt bzw. anhört als bei dem Höhengequetsche. Wie gesagt man kämpft sich durch das oftmals sehr ähnlich klingende Material, wahre Spannungsmomente sucht man vergeblich, stellenweise ist dies einfach nur altbacken. Dazu paßt auch bestens die typische 80er Ballade „Treat Me Right“ (nur der wummernde Bass hält mich von der Skiptaste ab), hatten wir halt alles schon vor 20 Jahren, nur klang dies damals echt und nicht so aufgesetzt auf Retro gemacht wie hier. Von Jan Akesson der auch als Produzent recht erfolgreich war, hätte ich mir einen etwas erdigeren Sound für "Shades Of Eternity" gewünscht. De Hang zu US-geprägtem AOR mit vielen zwar bombastisch angelegten Parts ist unverkennbar nur meist zu seelenlos, wie am Reisbrett entwickelt. Einzig „Rage Of A Lion“ gegen Ende versöhnt mich noch etwas mit der schwachen Gesamtdarbietung.
Gegenüber "Uncharted Souls" wirkt diese Scheibe jedenfalls irgendwie zu inspirationslos, dahingeschludert und nur wenig überzeugend. So als harmlose Hintergrundbeschallung geht es schon noch durch, mehr aber nicht. Schade eigentlich, auch wegen dem echt gelungenen Artwork.

Shades Of Eternity


Cover - Shades Of Eternity Band:

StoneLake


Genre: Melodic Metal
Tracks: 10
Länge: 51:57 (CD)
Label: 7hard
Vertrieb: H'art