Review:

Angelo Salutante

(Stonehenge)

TIPP
Nicht genug daß STONEHENGE, zumindestens was die Herkunft angeht, schon eine absolute Rarität darstellen, denn es handelt es sich hierbei um eine Metalband aus Ungarn (bereits 1992 gegründet), nein, die Jungs haben sich auch noch ganz der progressiven Richtung verschrieben, was ja auch im derzeitigen Power und Deathmetalbooom die Ausnahmne darstellt. Aber die Jungs wollten unbedingt, daß wir ihre noch aktuelle CD "Angelo Salutante” etwas genauer unter die Lupe nehmen. Zusammen mit ihrem kleinen Underground Label Nail Records will die Band jetzt auch in der internationalen Progszene Fuß fassen, wobei man schon zusammen mit Bands wie PSYCHOTIC WALTZ oder PAIN OF SALVATION in der Heimat auf Tour gewesen ist und dabei bereits mehr als "nur" ein paar Achtungserfolge verzeichnen konnte. Stonehenge spielen eindeutig Progressive Metal aber mit Betonung auf viel Melodie und sind des weiteren stark geprägt durch eine etwas epische Ausrichtung. Teilweise kommen die Tracks zwar recht düster daher aber der Sound bleibt immer in doch eher "warmen" Grundstimmungen verhaften. Der tolle Sänger Balázs Bóta erinnert von seinem Timbre etwas an Joey TEMPEST (Ex-EUROPE) oder auch James LaBRIE (DT), wobei die Musik dann allerdings überhaupt nicht mit den Schweden und schon deutlicher mit den Proggöttern aus USA zu vergleichbar ist. Aber bei diesen Jungs liegt die Betonung nicht auf möglichst vielen Breaks oder Verschachtelungen, nein hier dominieren Melodien und Atmosphären. Den Keyboards kommt neben den wuchtigen Gitarrenparts eine wichtige Bedeutung zu, immer wieder gibt es schöne Zwischenparts und Klaviereinlagen, die der ganzen CD eine Art Konzeptcharakter verleihen und somit auch ein produktionstechnisch perfektes Gesamtbild von "Angelo Salutante" abgeben. In der Bio werden zwar mehrfach DREAM THEATER als Vorbilder genannt aber Stonehenge sind bei weitem nicht so technisch orientiert sondern agieren trotz hörbarem Können viel songdienlicher. Abwechslungsreiche Instrumentierungen und interessante Klangbilder wie z.B. "Angels", das irgendwie mit einem arabischen Soundflair aufwartet oder es kommt z.B. auch ein Cello zum Einsatz wie bei der Ballade "Full Moon" und bei "Whisper" werden sogar zwischen den tiefen Riffs tatsächlich auch noch neoprogige Licks mit eingebaut. Dies sind nur einige Beispiele für diese wirklich tolle Scheibe. Sicher, für die ganz harten Metal Progfans könnte das (vielleicht) etwas zu lasch sein aber Liebhaber von opulenteren, getrageneren Sounds mit trotzdem ordentlich "Schmackes" irgendwie aus der Schnittmenge von ENCHANT meets SYMPHONY X mit einem Schuß RUSH, klingt unglaublich? Ist aber wirklich so, diese ungarischen Jungs spielen sich unglaublich leicht und locker zwischen einem fesselnden Spagat von progressiven Rock und Metal in einem sphärischen Soundgewand. Auf der CD-Version gibt es auch noch einen Multimedia Track als eine remixte Version eines Video Clip außerdem kann man sich auf der Homepage einiges downloden bzw. anhören also unbedingt vorbeischauen und sich das Teil besorgen. Ansonsten wahrlich eine klasse Scheibe, da kann ich nur die Höchstnote vergeben.

Angelo Salutante


Cover - Angelo Salutante Band:

Stonehenge


Genre: Progressive
Tracks: 12
Länge: 61:8 (CD)
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