Review:

Shadowman

(Steve Walsh)

STEVE WALSH geht als Universalgenie der Rockszene durch, ist er nicht nur Frontmann der legendären Band KANSAS, sondern beherrscht er sowohl das Keyboard, den Gesang, das Produzieren und das Songwriting ohne Probleme. In der Regel bin ich bei Projekten wie "Shadowman" immer skeptisch, da so etwas für Musiker, die sich in ihrer Hauptband "nicht ausleben" können, oft als Plattform dient, "B - seitiges" Material abzuliefern. Nun, B - seitigen muss man dieses Werk hier nicht, da Steve Walsh nicht den Fehler begangen hat, auf eigene Faust zu agieren, sondern sich Einflüsse von außen geholt hat. Man hört auf "Shadowman" eine komplette Band, der als prominentestes Mitglied Michael Romeo (SYMPHONY X) angehört, der beim Titelsong, "Hell Is Full Of Heroes" und "After" für die Orchestrierung verantwortlich zeichnet. Das Gesamtergebnis klingt wahrlich nicht nach typischem "Songwriter - Prog", sondern tönt rockig, voluminös und teilweise sehr bombastisch aus dem Boxen. Steve Walsh hat auch nicht den Fehler begangen, sein stimmliches Organ und sein Keyboard in den Vordergrund zu rücken, denn die Gitarren von Joel Kosche sägen ordentlich und mitunter angenehm hart. Leider findet man auf dem Album keine ganz großen Songs, obwohl Stücke wie der Opener "Rise", der verschachtelte, sehr gute Titelsong, das balladeske "Pages Of Old" oder das überlange "After" für Proggies durchaus hörenswert sind. Lediglich der unspektakuläre Rocker "Keep On Knockin´" und das abschließende, banale "The River" gehen ideenmäßig etwas unter. Insgesamt ein solides und gut gemachtes Album und für KANSAS / Walsh - Fans sicherlich empfehlenswert, aber kein Pflichtkauf für die breite Masse.

Shadowman


Cover - Shadowman Band:

Steve Walsh


Genre: Progressive
Tracks: 8
Länge: 48:59 (CD)
Label: Frontiers Records
Vertrieb: Soulfood