Review:

Welcome the Sun

(Steve Link Band)

Frischlinge sind hier nicht am Werk. Sondern reife Männer, die wie fast unbeschriebene Blätter auf dem Schreibtisch wirken, wenn es um weltweite Veröffentlichungen geht. Doch das hat die STEVE LINK BAND mit ihrem Debüt-Album „Welcome the Sun“ jetzt geschafft. Klar, Taufpate der Band war der Mann, der „früher“ ECHTEN Metal machte. Mit der Celler Legende Hemlock und bei zahlreichen anderen, vor allem hannoverschen Bands. Er nahm junge Hengste unter seine Fittiche (Seducer), schwenkte aber mit der Zeit in den bluesigen Rock über. Dort suchte er sich lässige Leute für eine coole Kapelle (immerhin arbeitete Drummer Ulli Schober schon mit Klaus Schulze zusammen!) – und schaffte nach der 2014er-Demo jetzt den Einstand bei Timezone Records. Fünf der sechs Demo-Songs schafften es auf’s Album, Connaisseure vermissen „Tiffany Ray“. Da aber auch die anderen Songs hübsche Töchter sind, fällt das kaum ins Gewicht. Denn die fast 52 Minuten Classic Rock klingen zwar old-school, aber nicht altbacken, die STEVE LINK BAND gibt sich erwachsen, aber eben nicht granny-like und letztlich wirkt „Welcome the Sun“ frisch, aber ganz und gar nicht angestaubt. Warum ist das so? Weil alle Musiker ausgesprochen entspannt mit ihren Instrumenten umgehen. Weil Links Leads nie plump und vordergründig wirken, sondern durchaus songdienlich. Der Bass pumpt unaufdringlich von hinten, die Rhythmus-Abteilung in ihrer Gesamtheit steht stabil. Und dann kommen eben echte Groover, coole Boogies und geile Rocker wie „When“, „The One“ oder „San Antonio“ heraus. Oder, anders formuliert: Wer auf Status Quo, Purple, Rose Tattoo oder kommerziellere Rainbow steht, sollte mal reinhören – wie Eure Majestät Don Airey, der sogar bei drei Songs an den Keyboards saß. Ein dickes Fell braucht der geneigte Hörer aber bei den doch recht klischeebeladenen Texten („Darling, you’re the one“... ), die Link dafür mit überraschend wandlungsfähiger und kräftiger Stimme und viel Verve kund tut. Wer allerdings konsequent mit weiß getünchtem Gesicht der anstehenden Apokalypse frönt, der ist hier falsch. Komplett. Is’ mehr was für Sonnenanbeter!

Info: Hier gleich mal reinhören!; https://www.facebook.com/steve.link.66,

Oder hier: www.stevelinkband.com

 

Welcome the Sun


Cover - Welcome the Sun Band:

Steve Link Band


Genre: Rock
Tracks: 13
Länge: 51:25 (CD)
Label: Timezone Records
Vertrieb: Timezone Distribution