Review:

Quid Pro Quo

(Status Quo)

Es hat sich eigentlich nicht viel geändert, sowohl musikalisch als auch soundlich bieten STATUS QUO mit ihrem typisch rockenden Boogiesound immer noch die gleiche stilistische „Bandbreite“ mit ca. drei (bis vier) Akkorden und man erkennt die Band quasi bereits nach 10 Sekunden, zwangsläufig. Auch fast 50 Jahren nach ihrer Gründung (dies war tatsächlich schon 1962, da gibt es 2012 sicher ne große Party!) werden die Telecaster-Gitarren der Briten u.a. von ihren beiden Masterminds Francis Rossi und Rick Parfitt nach wie vor lässig bedient. Dafür hat man sogar Orden bekommen "Order of the British Empire" und live sind die Herren ebenfalls immer noch eine Bank mit echter Spaßgarantie. Dabei kommt man soundlich schon etwas fetter und erdiger rüber, als auf Platte, aber dies war früher auch schon so. Und damit meine ich die Zeiten in den 80er Jahren, da habe ich wohl mein letztes reguläres STATUS QUO-Album am Stück gehört – jetzt gefühlte 100 Alben später haben die bodenständigen Herren erneut eine ganz neue (alte) Scheibe Namens "Quid Pro Quo" aufgenommen und da bestätigt sich trotz 14 neuer Stücke: Auf diese Band ist halt verlass, ähnlich wie bei AC/DC auch, wird hier nicht viel herumexperimentiert, STATUS QUO leben ihren Namen sprichwörtlich auch auf ihrem mittlerweile 29. Studiowerk aus. Typischen Buggy Sound mit griffigen Melodien und natürlich selbstredend etwas platten Texten wie bei „Rock `n Roll `n is You“ dürfend a nicht fehlen, bei dieser Nummer haben sie sich mit viel Honey Tonk-Klavier mal wieder selbst beklaut. Klar der song macht Laune und ist so ne Art "Rockin All Over The World" 2011. Auch der flotte Opener „Two Way Traffic“ macht ebenfalls Laune klingt recht frisch. Ganz am Ende soll auch eine neue Version von "In The Army Now" enthalten sein aber diese Hymne klingt 1:1 wie in ihrem Erscheinungsjahr 1986 und paßt auch irgednwie garnicht zum Restmaterial.

Selber findet die Band dieses Werk natürlich stark (wenn auch nicht das Beste – wie Bescheiden) aber es soll wieder deutlich rockiger als die Werke davor (gut dass ich die nicht gehört habe). Zwischendurch in den 90ern klangen die Herren ja schon etwas (zu) betont keyboardlastig, dies ist heute zum Glück nicht mehr ganz so. Auch auf diese Scheibe wummern die altmodischen Hammondklänge meist ordentlich im Hintergrund. Ab und an werden ein paar Bläsersequenzen abgerufen aber bei „Let’s Rock“ klingt mir dies etwas zu aufgesetzt. Es gibt aber auch wenige Ansätze aus dem gewohnten etwas auszubrechen u.a. wartet „Dust To Gold“ mit einem etwas anderen Refrainschema auf, klignt eher nach Melodic Rock nicht schlecht, „Movin on“ beginnt auch relativ breit riffig ehe es aber hinten raus doch etwas verwässert wird. Die Produktion kommt leider vielfach einen Tick zu glatt daher, die Drums sind u.a. viel zu weit hinten - trotzdem rockt die Scheibe noch ganz akzeptabel, wenn auch drei, vier Füller zuviel drauf sind wie u.a. „The Winner“, „Anyway You Like It“ oder „My Old Way“.

Aber dafür lieben sie nach wie vor viele Fans bis heute inbrünstig, nicht wenige hassen sie auch dafür. Klar innovativ ist schon anders aber dies wollen wir bei STATUS QUO auch nicht wirklich haben, da ist viel eher Konstanz und Verlässlichkeit gefragt. Ob man für diesen Gute-Laune-Rock als Nicht-Ultra-Fan allerdings ein neues Album braucht ist doch eher zweifelhaft - ich bin da eher für die alten Kracher wie "Rockin All Over The World", "What Ever You Want", "What You're Proposing" „Down Down“ oder „Caroline“ alles echte Hits der Rock'n'Roll-Urgesteine bis heute. Die kann man als DJ auch gerne mal wieder rauskramen und dann die Luftgitarre rausholen – diese Gassenhauer bringen Parties immer noch in Schwung.

Quid Pro Quo


Cover - Quid Pro Quo Band:

Status Quo


Genre: Rock
Tracks: 15
Länge: 53:2 (CD)
Label: Ear Music
Vertrieb: Edel