Review:

Quecksilber

(Stahlmann)

Auf der Website von STAHLMANN liest man in der "Über uns"-Sektion Folgendes: "Schon klar, Rammstein Fans werden sie mögen - aber so langsam wird der Vergleich langweilig..." Viel treffender kann man die Situation von STAHLMANN nicht beschreiben. Schon direkt beim ersten Song wird man an RAMMSTEIN erinnert. Zu ähnlich sind die simplen Gitarrenläufe, die auf den Refrain ausgerichteten Songstrukturen und insbesondere der Gesang von Frontmann Mart. Lässt man sich aber erst einmal darauf ein, dass viele Bands der sog. Neuen Deutschen Härte-Fraktion an RAMMSTEIN erinnern, so muss man zugestehen, dass die Band zu einer der besseren RAMMSTEIN-Klone gehört. Nach der EP "Herzschlag" und dem Album "Stahlmann" im Jahre 2011 steht nun im Januar 2012 die neue Scheibe "Quecksilber" an. STAHLMANN bleiben hier ihrem Stil treu und eröffnen den neuen Silberling mit "Engel Der Dunkelheit", einem ruhigeren Song, der am Anfang etwas an "Du Hast" von RAMMSTEIN erinnert, aber sich schnell in eine episch schöne und traurige Nummer entwickelt, bei der etwas Frauengesang auch nicht fehlt. Sehr gelungen und textlich ausgereift. Ein weiterer Höhepunkt des Albums folgt hiernach mit "Spring nicht", einer schnelleren Nummer mit einem treibenden Refrain, der allerdings schon recht oft wiederholt wird. "Tanzmaschine" ist die bereits zuvor veröffentlichte Singleauskopplung, die Chartpotential hat und live sicherlich ein klasse Opener wäre. Mit "Asche" folgt eine langsamere Nummer, die allerdings nicht das Niveau der ersten Nummern halten kann. "Mein Leib" und "Am Grunde" plätschern etwas an mir vorbei, bevor mit "Götter" wieder eine herausragendere Nummer folgt, die ich von den übrigen Songs noch herausgreifen muss. STAHLMANN haben definitiv ein Gefühl für groovige Rhythmen und livetaugliche Refrains, mit denen sie das Publikum sicherlich begeistern werden. Wer Originalität und Eigenständigkeit erwartet, wird wohl in Bezug auf die Verwandtheit zu RAMMSTEIN enttäuscht. Freunde von RAMMSTEIN hingegen können fast bedenkenlos zugreifen. Einige Nummern haben das Niveau aktueller RAMMSTEIN Songs und rechtfertigen damit auch die Existenz der Band, wenn man denn vom Vorbild nicht genug bekommt. Bedenken habe ich, ob durch die bei einigen Songs oft wiederholenden Refrains selbige sich nicht nach mehrmaligem Hören stark abnutzen könnten. Sei´s drum. Es verbleibt ein überdurchschnittliches Album mit wenig Originalität, aber doch einigen Krachern.

Quecksilber


Cover - Quecksilber Band:

Stahlmann


Genre: Rock
Tracks: 10
Länge: 36:55 (CD)
Label: AFM Records
Vertrieb: Soulfood Music