Review:

Snow

(Spock's Beard)

TIPP
Es gibt was Neues von Spock’s Beard; "Snow" heißt das Ding, und ist ein 115 Minuten langes Konzeptalbum. Damit könnte ich die Review bereits beenden, denn eigentlich müsste jetzt jeder halbwegs vernünftige Musik-Freak zum nächsten CD-Dealer stürmt und sich das Teil besorgt. Weiteres überflüssig? An sich ja! Aber trotzdem noch ein paar Infos, erst mal zum Konzept: Das Doppelalbum behandelt die Geschichte eines Jugendlichen, der von der Natur die kostbare Gabe erhalten hat, andere Menschen zu heilen, und dadurch natürlich in seiner Umwelt auf Probleme und Komplikationen stößt - dies wurde von Neal Morse und Mannen in einer musikalischen Achterbahnfahrt erster Güte umgesetzt. Musikalisch gesehen streifen die Songs alle bisherigen Lebensphasen der Band, wobei man als Grundtenor sagen kann, dass Spock’s Beard härtemäßig einen Tick zugelegt haben. Dabei aber in einem melodischen Kontext geblieben sind, der Ohrwürmer erzeugt, die einen tagelang verfolgen. Die ruhigeren Parts sind noch feinfühliger komponiert als das bisher schon der Fall war - hier regiert teilweise Gänsehautatmosphäre pur. Dazu gibt es natürlich auch wieder richtig abgefahrene Instrumentalpart und –tracks. Der Frickelanteil ist aber alles in allem weniger worden. So haben Spock’s Beard das Kunststück fertiggebracht; ihr bestes Album so zu vertonen, dass die beiden Silberlinge das zugänglichste Material seit "Day For Night" enthalten und es musikalisch trotzdem den höchsten Ansprüchen genügt. Hier einzelne Songs als Anspieltipp zu nennen wäre Frevel. Bei der Qualität der Songs auf diesem Album wird jeder seine eigenen Perlen und Lieblingspassagen entdecken müssen - und wird immer wieder aufs Neue überrascht werden, wie viel hervorragende Details man doch selbst in den kürzesten Songs unterbringen kann. Langweilig wird das Teil nie. Spock’s Beard haben mit diesem Album mit Sicherheit einen Höhepunkt ihres bisherigen musikalischen Schaffens erreicht. Es ist mit Sicherheit nicht vermessen zu sagen, das Neal Morse, Ryo Okumoto, Dave Meros, Nick D’Virgilio und Alan Morse hier nahtlos an die großen Konzeptalben der Rockgrößen der Siebziger wie Pink Floyd Genesis oder gar The Who heranreichen. Es gibt viele welche der Meinung sind Spock’s Beard sind seit geraumer Zeit die Beste Band der Welt - kann ich schlecht beurteilen, aber wenn nicht, dann sind sie zumindest auf den Weg dorthin. Und noch ein Tipp: Wer bereit ist ein paar Euro mehr zu investieren sollte sich auf jeden Fall die Limited Edition krallen. Da gibt es noch eine dritte CD mit 10 Tracks und 51:19 Minuten Spielzeit. Allein das 9 Minuten lange "Southside Of The Sky" (YES) und die 11-minütige Akustik-Version "Good Don’t Last/Open Wide The Flood Gates" lohnen die Anschaffung. Aber jetzt genug Zeit verplempert. Also ab! Kaufen!

Snow


Cover - Snow Band:

Spock's Beard


Genre: Progressive
Tracks: 23
Länge: 114:43 ()
Label: Inside Out
Vertrieb: SPV