Review:

Fallen

(Spiritus Mortis)

Das selbstbetitelte Debüt - Album der finnischen Doomer, das vor etwa zwei Jahren erschien, wollte bei mir nicht so recht reinlaufen, da das Songwriting über die meisten Strecken etwas unausgegoren wirkte und die Scheibe nicht recht zünden wollte, obwohl teilweise echt gute Ansätze zu erkennen waren. Spätestens mit "Fallen" hat man jedoch einen Großteil der Schwächen des Debüts ausgemerzt, und ein neues Label hat man ebenfalls im Rücken. Stilistisch tendiert man heute etwas mehr in die Epic Doom - Richtung als noch zuvor, was SPIRITUS MORTIS stärker ins Fahrwasser von Bands wie CANDLEMASS oder COUNT RAVEN befördert. Dabei klingen sie aber immer noch sehr erdig und rockig, was auch ein Verdienst von Sänger Vesa Lampi ist, dessen leicht an Eric Wagner erinnernde Schneidbrennerstimme einfach tadellos zu den Songs passt. Mit VP Rapo ist auch ein Keyboarder an Bord, der allerdings sehr geschickt integriert wurde und keine kitschigen Teppiche ausbreitet. Die größte Steigerung hat die Band aber in Sachen Songwriting gemacht und gleich ein paar coole Nummern auf "Fallen" platziert; das Sabbath - lastige "New Age", den subtil - bombastischen Stampfer "Leave Me", das flotte "Divine Wind", das atmosphärische "Something Came And Killed", den Groover "Beware Of The Quiet One", den Hit "Sleeping Beneath The Lawn" (klingt wie eine Doom - Version von "South Of Heaven"!), das hymnische "Wasteland" oder die sehr gelungene "Piano" - Ballade "Goodbye". Man sieht schon: die meisten Songs auf "Fallen" sind weit überdurchschnittlich bis sehr gut, so dass das Album schon fast in "Tipp" - Regionen driftet. Zieht man als Vergleich etwa die aktuellen Werke von CANDLEMASS oder THUNDERSTORM heran, erreichen SPIRITUS MORTIS deren Level jedoch noch nicht ganz, aber mit dem legendären "dritten Album" dürfte auch diese Hürde genommen werden. Stark!

Fallen


Cover - Fallen Band:

Spiritus Mortis


Genre: Doom Metal
Tracks: 12
Länge: 41:35 (CD)
Label: Black Lotus Records
Vertrieb: Soulfood