Review:

Bacteria Stigma

(Spiraldogma)

Geht man nach der offiziellen Biografie dieser Pariser Band, gibt sie sich einem zumindest gelesenen Unfug aus „dunklem Stoner Rock mit Grunge-Akzenten“ hin, was man in gewissem Umfang sogar unterschreiben kann. Schrammelgitarren der Cobain-Ära treffen auf breit gebügelte Riffs, kühle synthetische Klänge treffen auf den warmen, wenn auch etwas ausdruckslosen Gesang (der stilistisch ein wenig an die kräftigeren Einlagen von DREAM THEATERs James LaBrie erinnert) von Sänger und Elektrotechniker 2TH. Eine Handvoll Prog in der Art späterer FATES WARNING oder erwähnter, gleichsam modernerer DREAM THEATER fährt das Quartett ebenfalls auf, das Ganze zusammengerührt zu hörenswerten, mit gelungenen Breaks versehenen, wenn auch pappig produzierten Songs. Die Drums tönen eher nach mittelgroßen Kartons, und die Gitarren wirken steril, was „Bacteria Stigma“ trotz aller Qualitäten eher zum Zielobjekt für die Studentenfraktion macht, die alternative, kopfgesteuerte Sounds eingängiger, mitreißender Musik schon aus Prinzip vorzieht. „Blue Cult“, „Mutism Idol(l)s“ oder „Opradiation“ sind objektiv betrachtet wahrlich nicht übel, berühren in ihrer arg konstruiert wirkenden Umsetzung die Seele aber genauso sehr wie der Zusammenbauplan eines Kleiderschranks der bekannten schwedischen Möbelhauskette.

Bacteria Stigma


Cover - Bacteria Stigma Band:

Spiraldogma


Genre: Progressive
Tracks: 8
Länge: 34:49 (CD)
Label: Dbdc
Vertrieb: Dbdc