Review:

Klavier

(Songs Of Lemuria)

Die 5-Track-EP "Klavier" ist das zweite Output von SONGS OF LEMURIA - der neuen Spielwiese des Ex-BLIND PASSENGER Leaders Nik Page. Nach der Depeche Mode-Hommage "Shake The Disease" nahm sich Mr. Page und die Sopranistin Michaela Laubach diesmal Songs aus der deutschsprachigen Ecke vor um sie, unterstützt von Corinna Söller am Piano und Michael Krayer am Cello, in einem Mix aus Kammermusik und Dark-Pop einer neuen Sichtweise zu unterziehen. Rammstein´s "Klavier" kommt dabei so gelungen rüber, als wäre es für Klavier (für was auch sonst!) und Sopran komponiert worden. Allerdings geht die obsessive Stimmung des Originals in der Neufassung fast gänzlich verloren - gewollt. Denn auch der Text wird leicht auf die weibliche Gesangstimme abgestimmt. "Bitter" von Oomph! lebt durch den Gegensatz zwischen weiblicher Stimme einerseits und Nik Pages Gesang auf der anderen Seite und bringt auch so die Botschaft der Zerstörung des eigenen Ichs gut rüber. "Menschen" (von Joachim Witt) kommt hier besser als das Original, "Meer" von Tanzwut bringt in seiner reduzierten Form die textliche Botschaft recht eindringlich an. Mit dem Blind Passenger Song "Hall Of Pain" schließt die "Klavier"-EP eingängig und fast hitverdächtig. Die im Vergleich zu den vier vorherigen Stücken etwas großzügiger instrumentalisierte Version behält so auch ihre schottisch-irische Folkader. Nicht jeder wird mit SONGS OF LEMURIA etwas anfangen können - Nik Page wandelt mit seinem Projekt nun doch schon recht weitab bekannter Pfade der Rockmusik. Aber mit einer gewissen Offenheit offenbart die kammermusikalische Umsetzung der Songs interessante Aspekte und lohnt das hinhören. Und dabei ist vor allem eines noch zu bemerken: Die neo-klassischen Interpretationen wirken dabei nie kitschig.

Klavier


Cover - Klavier Band:

Songs Of Lemuria


Genre: Pop
Tracks: 5
Länge: 22:19 (CD)
Label: Wannsee Records
Vertrieb: Edel