Review:

40 Years At War – The Greatest Hell Of Sodom

(SODOM)

Eines kann man von den Thrash-Urgesteinen SODOM nicht behaupten, dass sie untätig seien. So haben sie uns doch in den letzten vier Jahren in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen immer wieder neues Material vorgesetzt und zu Ihrem 40-jährigen Jubiläum haben sie ebenfalls nicht nur eine Best-Of zusammengestellt, nein das Material wurde mit der aktuellen Besetzung komplett neu eingeprügelt. Bei der Zusammenstellung hat man zwar aus jeder Platte (inkl. EP “Sign Of Evil“) einen Track aufgenommen, jedoch haben sich Tom und seine Mannen bewusst für Titel aus der zweiten Reihe entschieden, quasi Raritäten die nie oder sehr selten live gespielt wurden. Ist das eine gute Idee? Ich finde schon. Gut, über die Auswahl lässt sich immer streiten, aus dem ein oder anderen Album wäre mir ein anderer Song vielleicht auch lieber gewesen, im Großen und Ganzen passt das aber. Jedenfalls entdeckte ich für mich ein paar nette Perlen, die mir bisher nicht wirklich aufgefallen waren. Zu erwähnen wäre hier zunächst “Jabba The Hut“, das mich in der neuen Fassung begeistert. Die zweite Gitarre tut der Nummer extrem gut. Mein persönliches Highlight ist allerdings “That`s What An Unknown Killer Diarized“ vom 97er Werk “’Til Death Do Us Unite“. Diese perfide Mischung aus Rap und Thrash mit neuem fiesen Sound kickt ungemein. Bei “S.O.D.O.M“ glaube ich eine musikalische Aufwertung im Vergleich zum Original festzustellen, außerdem mag ich die Art wie Tom aktuell singt.

Im übrigen wurden die Songs eins zu eins gecovert, ohne die Arrangements selbst zu verändern. Einerseits klingen so vor allem die älteren Stücke eine ganze Spur tighter, mit wesentlich mehr Wucht und Volumen, andererseits fehlt ihnen der räudige 80er Charme von damals. Abgesehen davon ist es eine Tatsache, dass die Musiker heute deutlich besser mit ihren Instrumenten umzugehen wissen und sich die moderne Studiotechnik nicht zuletzt positiv auf die Soundgestaltung auswirkt. Da die Ruhrpottrabauken bis 2018 als Triumvirat agierten, bringt die vierte Klampfe obendrein noch ein paar Briketts. Insgesamt ist es der Truppe um Onkel Tom sehr gut gelungen mit “40 Years At War – The Greatest Hell Of Sodom“, einem mehr als nur würdigen Anniversary-Album, den Backkatalog in die Neuzeit zu holen. Es wirkt durchweg homogen und die Songauswahl ist nicht das abgenudelte Material, das ansonsten für derlei Kompilationen herhalten muss, aber...

Am 12.08.2022 veröffentlichten die Jungs bereits eine brandneue Single/Video mit dem Titel “1982“. Dieser Track gehört meiner Meinung nach auf diese CD und nicht nur als Bonus in eine sündhaft teure Sammlerbox. Würden wir Punkte vergeben, müsste ich für solch eine Marketingfinte mindestens einen abziehen.

 

"After The Deluge" ist dem am 19.06.2022 verstorbenen ehemaligen Gitarristen Uwe Christoffer gewidmet , den er 1985 für SODOM schrieb.

 

 

SODOM gibt es dieses Jahr auch noch live zu erleben:

18/11/2022 Metal Hammer Paradise 2022 @ Wangels, Ferienpark Weißenhäuser Strand
26/12/2022 Sodom - Tour 2022 @ Bochum, Zeche
27/12/2022 Sodom - Tour 2022 @ Wolfsburg, Hallenbad
28/12/2022 Sodom - Tour 2022 @ Andernach, JUZ Live Club
29/12/2022 Sodom - Tour 2022 @ Aschaffenburg, Colos-Saal
30/12/2022 Sodom - Tour 2022 @ Erfurt, Central Club

40 Years At War – The Greatest Hell Of Sodom


Cover - 40 Years At War – The Greatest Hell Of Sodom Band:

SODOM


Genre: Thrash Metal
Tracks: 17
Länge: 67:17 (CD)
Label: Steamhammer
Vertrieb: SPV