Review:

The Record

(Smoke Blow)

TIPP
SMOKE BLOW hatten nicht nur Kollegin Lattwesen mit „Colossus“ überrascht, so freundlich und fast schon poppig klangen die Kieler bislang nicht. Anfang 2010 schon den Nachfolger rauzubringen, nach also nicht mal zwei Jahren, ist ebenfalls überraschend und bricht mit der bisherigen SMOKE BLOW-Tradition – ist „The Record“ also ein Schnellschuss, die gnadenlos weitergeführte „Colossus“-Linie?

Mitnichten.

SMOKE BLOW sind Punks, waren Punks und werden immer Punks bleiben, das machen sie mit dieser Scheibe wieder klar. Rotzig, dreckig, böse, schön in die Fresse sind die zwölf Songs. Dabei wird natürlich mit dem typischen SMOKE BLOW-Charme vorgegangen und drauf geachtet, dass jeder Track auch im Ohr hängen bleibt – „Broken Bonds Of Friendship“ macht das gleich zu Beginn klar, da können selbst gnadenlos heftige Nummern Marke „I Have Lived In The Monster“ nicht anders. Kurzum, hier passt einfach alles. Das unvergleichliche Wechselspiel zwischen Letten und MC Strassenköter ist das nur das i-Tüpfelchen, ohne das SMOKE BLOW nicht so grandios wären. Die Leistung ihrer Kollegen soll aber nicht geschmälert werden, im Gegenteil: die Riffs sitzen, die Rhythmusfraktion tritt Arsch und treibt die Songs immer wieder an („Necrophobia“). „The Record“ ist eine ehrliche SMOKE BLOW-Platte, die nach dem (gelungenen) „Colossus“-Experiment die Wurzeln der Band aufzeigt und durchweg geil ist. Live wird das sicher noch eine Spur besser funktionieren, also put on your dancing shoes!

The Record


Cover - The Record Band:

Smoke Blow


Genre: Punk
Tracks: 12
Länge: 30:2 (CD)
Label: PIAS Recordings
Vertrieb: Rough Trade