Review:

Loud And Clear

(Smeer)

Ich gebe zu, nicht selten bin ich ein wenig betriebstaub. Will sagen: Kanadische Bands kommen bei mir häufig besser weg, als sie eigentlich sind. Und moderne Metal-Bands finden nicht selten vernichtende Ablehnung. Bei SMEER aber ist alles anders. Denn die Jungs aus Ontario sind einfach geilomat und modern. Und ich finde es unglaublich gut. Natürlich erinnern die Jungens an ihre Kollegen Nickelback, nur haben SMEER wesentlich mehr Zug am Leib als die Mega-Seller. Hier wird nichts verkaugummit, hier gibt’s zwar auch Weichspüler-Songs und Balladen, aber die triefen nicht 08/15 aus den Boxen wie die Schmusesongs vieler verwandter Kapellen. Hier hört ihr große Melodien für große Stadien mit großen Gefühlen und natürlich großem Sound - "Loud And Clear" heißt die Scheibe nicht ohne Grund. Und während mich das ruhige Stück "Mother" nicht selten an Soundgarden oder Pearl Jam erinnert, ohne mich gleich wieder in die Widerwärtigkeit dieses verschenkten Grunge-Zeitalters zurück zu versetzen, hört sich "Creepy" an wie Armored Saint, also pur, also Metal. In Kanada geschieht also dieser Tage Weltmeisterliches - auf dem Eis wie auf der Bühne. Und das Allerbeste: Diese Scheibe ist schon ein Jahr alt, in Übersee steht mit "Dischord" schon der Nachfolger in den Startlöchern, während das germanische Ohr im Wonnemonat erst einmal "Loud And Clear" verarbeiten muss. Aber das macht viel Spaß, denn dies ist de facto gute Musik - und wir können uns anschließend auf eine weitere tolle Scheibe freuen…

Loud And Clear


Cover - Loud And Clear Band:

Smeer


Genre: Metal
Tracks: 11
Länge: 46:36 (CD)
Label: Lion Music
Vertrieb: Alive