Review:

Lava

(Sludge)

Dass modern orientierter, innovativer Metal auch aus der Schweiz kommen kann, bewiesen nicht nur einst Bands wie SAMAEL oder CELTIC FROST, sondern dieser Tage auch hierzulande noch nicht so bekannte Acts wie ENIGMATIK oder eben SLUDGE, die sich ebenfalls sehr ausladender Soundgebilde bedienen. Während zum Bleistift erwähnte ENIGMATIK in völlig übertechnisierten Gefilden herumwildern, setzen die von Gitarrist und „Programmierer“ Makro angeführten SLUDGE auf Industrial Metal, der stilistisch bisweilen an Bands wie die genannten SAMAEL, RED HARVEST oder FEAR FACTORY erinnert. Aber während besagte Referenzgrößen ihre großen Ideen in starken Songs gipfeln lassen, passiert auch bei SLUDGE dasselbe wie bei den Kollegen von ENIGMATIK: es wird alles bis aufs Letzte ausgereizt. Hier sind es tiefer gestimmte Gitarren, Samples und fieser Kotzgesang, die wild zusammen gewürfelt erscheinen und nur schwer nachvollziehbare Strukturen erkennen lassen. Man muss sich mit „Lava“ lange beschäftigen, um das Album auch nur ansatzweise aufnehmen zu können. Freunde maschinell-kalter Klänge dürfen gerne mal beide Ohren riskieren, aber ich persönlich hätte mir eine Ladung mehr Songdienlichkeit gewünscht.

Lava


Cover - Lava Band:

Sludge


Genre: Industrial
Tracks: 9
Länge: 48:28 (CD)
Label: Mighty Music
Vertrieb: Twilight