Review:

Slave To The System

(Slave To The System)

TIPP
Da haben sich anscheinende vier Musiker lange gesucht und (endlich) auch gefunden. Nach jahrelangem Musikmachen getrieben von der Hauptintension sich nicht länger von äußeren meist kommerziellen Erwartungshaltungen fremdbestimmen zu lassen, traf man sich zunächst einfach mal so beim Kaffee um zu jammen und heraus kamen dabei einige viel versprechende Tracks, es fand sich schnell ein Label dafür und so schimpfen sich Band & Album äußerst passend SLAVE TO THE SYSTEM. Mit kreativem Elan haben sich die Vier einen erdigen Sound aus Alternative, Heavy und Post Grunge Rock zusammengezimmert der sich äußerst knackig und staubfrei hören lassen kann. Man agiert gleich mit zwei verschiedenen Sängern, wobei die etwas blusigeren Vocals mit ihrem leicht an David Coverdale erinnernden Timbre besonders positiv herausragen (wer hier als Person zuzuordnen ist gibt das Booklet leider nicht her!).

Slave To The System verzetteln sich nicht in zu komplexen Arrangements sondern konzentrieren sich lieber mehr auf punktgenaues Songwriting mit gelungene Hooks und kommen trotzdem auf eine ungemein lockeren Weise sympathisch rüber. Vielleicht so ne Art Mischung aus SLASH’S SNAKEPIT (mindestens genauso cool) sowie VELVET REVOLVER (Songtechnisch sind STTS um einiges besser!) mit einer Portion Grunge. Wie gesagt hier sind einfach solide Könner am Werk, die mit handwerklicher Perfektion aber noch genügend Herzblut und ordentlich Groove sowohl die (Alternative) Rock- als auch "open minded" Metaller ansprechen dürften. Gitarrist Kelly Gray (wurde ja bei QUEENSRYCHE nie so recht glücklich) sowie ex-Kollege Scott Rockenfield, ALICE COOPER Klampfer Damon Johnson und ex-BROTHER CANE Roman Glick haben hier ein perfektes Teamwork abgeliefert und präsentieren genau die richtige Mischung aus spannungsvoll-getragenen Elementen sowie aber auch noch genügend Rock bzw. Arschtritt Attitüde. Dies fängt schon mit dem energiegeladenen Opener "Stigmata" an, die Jungs lassen es schön laufen ohne mit zu stark auf Airplay gedämpften Härtepegel vorzugehen, weiter geht es mit dem coolen Rocker "Ruby Wednesday" sowie dem packenden Riffer "Disinfected". Solche Mucke läuft dem Hörer einfach klasse rein, das etwas zu grölige "Cruise Out Of Control" ist vielleicht dann der einzige etwas schwächere Track. Mit dem etwas wunderbar folkigen "Abyss" sowie der potentiellen Hitsingle "Live This Life" (inkl. tollem Chorgesang) und der herrlich unaufgesetzt klingenden Ballade "Will you Be There" zeigen SLAVE TO THE SYSTEM wieder ihr sicheres Händchen für authentische Rocksongs.

Gratulation zu einem mehr als nur soliden Debüt quasi als Brückenschlag zwischen alter Schule und Moderne, da kann zukünftig sicher noch etwas mehr kommen, die Qualität stimmt. (maio)



Bei SLAVE TO THE SYSTEM handelt es sich um einen weiteren Versuch von ein paar Musikern, aus der von ihnen als einengend empfundenen Erwartungshaltung ihrer jeweiligen Hauptband gegenüber auszubrechen. Der kollektiven Korsettsprengung bezichtigt werden im vorliegenden Fall die beiden Queensryche-Mucker Scott Rockenfield (dr.) und Kelly Gray (guit.) sowie Bassist Roman Glick und Sänger/Gitarrist Damon Johnson, der erst vor Kurzem als Mitglied der Band von Alice Cooper bundesdeutsche Hallen beschallte. Musikalisch bewegt sich das Quartett routiniert in, sagen wir mal, Audioslave-Dimensionen; die Gitarren grooven megafett, Bass und Drums treiben zumeist recht angenehm, und Herr Johnson’s Organ passt dabei prima zur gewählten stilistischen Ausrichtung. Da erstaunt es wenig, dass gerade die balladesken Töne herausragen: "Live This Live", "Abyss" und Will You Be There" sind wahre Dosenöffner - null pathetisch, harmonisch, bewegend - geil. Leider kann nicht die komplette Scheibe dieses hohe Niveau halten. Wenn der Einstieg mit dem amtlich knallenden "Stigmata" auch gut gewählt wurde und die Qualität generell recht ordentlich ist, haben sich doch auch ein, zwei Lückenfüller (z.B. das nervige "Ragdoll") eingeschlichen. Trotz der leichten Schwankungen: Anchecken. (heavy)

Slave To The System


Cover - Slave To The System Band:

Slave To The System


Genre: Alternative
Tracks: 12
Länge: 52:21 (CD)
Label: Eagle Rock
Vertrieb: Edel