Review:

Apocalyptic Love

(Slash)

TIPP
Ganz klar, „Apocalyptic Love“ von SLASH ist eines der Hardrockscheiben des Jahres, wenn nicht sogar die Beste. Da können auch so starken Outputs von u.a. GOTTHARD, auch dass noch exquisitere sowie erstklassige SHINEDOWN-Werk nicht ganz mithalten, vom schwachbrüstigen VAN HALEN-Comeback brauchen wir in Punkto Qualität, mangels derselben erst garnicht im Vergleich mit diesen Hochkarätern zu sprechen.

Der ehemalige GUNS’ N’ ROSES-Leadgitarrist hat sich ja erst nicht mit diesem Solowerk von seiner ehemaligen Band freigeschwommen, ganz egal ob sein ehemalige Sänger Axl ein Schrottalbum nach dem anderen veröffentlicht - der Junge mit schwarzen Zylinder hat es einfach songwriterisch voll drauf und zusammen mit Sänger MYLES KENNEDY und seinen beiden anderen Conspirators 13 Hammersongs ohne jeden echten Ausfall aufgenommen.

Insbesondere Kennedy (sonst Fronter bei ALTER BRIDGE) mit sehr variablem Timbre trägt erheblich zu dem tollen Ergebnis dieser Scheibe bei, bei den ersten zwei/drei Songs könnte man zunächst fast nicht meinen, dass er da wirklich singt. So relativ hoch und auch etwas verdreht fast schon im Axel-Gedächtnisstyle sorgt dafür, dass „Apocalyptic Love“ mit seiner Frische, ohne große Schnörkel einfach nur Rock pur bietet und fast schon wie eine nie eingespieltes GUNS`N Roses Album klingt. Manchmal sogar etwas dreckig bzw. mit einem gewissen sleazy Touch und dann wieder mit Hammerriffs voll losdampfend. Große Anlaufzeit braucht diese Schiebe nicht es geht gleich richtig gut ab der energetische Titelsong mit diesen aufwirbelnden Gitarrenlicks bohrt sich sofort in die Gehörgänge, noch direkter mit untypischen Stakkatoschnellgesang von Kennedy (wie Axl zu besten Zeiten) kommt „One Last Thrill“ da geht er ab wie Nachbars Katze („Hard & Fast“ eine zwar eher simple Nummer geht in die gleich Richtung). Die bekannte erste Single „You’re a Lie“ kommt mit diesen dunklen Stimmung und unglaublich fetten Riffs beim Rerfrainteil fast schon metallisch daher, ebenfalls ein Kracher das leicht schräge „Bad Rain“.

Auch die Produktion ist passend zur Musik ohne Schnickschnack auf den Punkt gebracht, live eingespielt, analog - die Songs sind einfach lässig, cool, packend (z.B. das hymnenhafte „Heroes“) so wie sich Slash meistens auch nach Außen gibt. Eine unglaublich tighte Band mit großer Spielfreude sowie Groove zockt ihr Ding souverän runter – ganz ehrlich wer braucht denn schon eine G&R-Reunion, dass hier ist locker auf dem hohen Niveau seine Ex-Band anzusiedeln.

Es gibt aber auch stilistisch etwas anderes wie perfekt aufpolierter 80er Retro-Rock, Sachen wie “We will roam“ oder „Standing in the Sun“ gehen etwas in die Alternative Ecke aber mit einem starken Schuss Slash-Vibes, seine unnachahmlichen Soli sind einfach klasse. Die Übernummer der CD ist aber ganz klar das sechsminütige „Anastasia“, zunächst ruhig mit der akustischen startend, danach weht ein Hauch Classic Rock durch die Boxen, ehe diese treibenden Gitarrenlicks einsetzen sich mit einem göttlichen Refrain verbinden und insgesamt einen fesselnden Longtrack mit packenden Instrumentalparts begründen – ganz stark. Auch ne Ballade muß natürlich sein „Not for me“ ist ein würdiger Vertreter dieser Art Song, vor allem nicht zu süsslich und ohne Plüschfaktor dank wirbelnder Gitarren.

Ohne Zweifel diese Scheibe muß man als Rockfan absolut haben, auf der Special Edition gibt es dann noch zwei Bonustracks und eine DVD oben drauf.

Apocalyptic Love


Cover - Apocalyptic Love Band:

Slash


Genre: Hard Rock
Tracks: 13
Länge: 54:20 (CD)
Label: Roadrunner Records
Vertrieb: Warner