Review:

Slade Alive

(SLADE)

SLADE gehören zu den Mitbegründern des Glam Rock und waren Anfang der 70er eine der erfolgreichsten Band auf den britischen Inseln (alle bis 1976 veröffentlichte Singles – müssen fast 20 gewesen sein – enterten die Top 10 der UK Charts). Dabei war den ersten beiden Alben eher mäßigen Zuspruch beschieden, erst mit „Slayed“ (November 1972) erklomm man in Folge von Hits wie „Get Down And Get With It“ oder „Coz I Luv You“ die Spitze der LP-Hitliste. Das ein halbes Jahr zuvor erschienene Live-Album „Slade Alive“ deutete dies aber schon an – denn das Live und ohne Overdubs eingespielte Album (mit gerade mal 7 Songs, darunter 4 Coverversionen – siehe Tracklist unten) schoss geradezu auf Platz 2 der Charts (und verblieb über ein Jahr lang in der Hitliste). Es war sozusagen das Gesellenstück der SLADE-Ur-Besetzung: Noddy Holder (lead vocals, rhythm guitar), Dave Hill (lead guitar, backing vocals), Jim Lea (bass, backing vocals) und Don Powell (drums), die hier zeigten, warum sie schon seit geraumer Zeit zu den heißesten Live-Acts der Insel zählten.

Die Aufnahmen zu „Slade Alive“ fanden 1972 an drei Tagen im „Command Theatre Studio“ in London statt und vermitteln eine Atmosphäre, welche zu Beginn an einen Pub erinnert und gegen Ende den Eindruck einer großen Konzerthalle vermittelt. Die ausgesuchten Aufnahmen stammen laut Drummer Powell vom zweiten Abend und haben sicherlich den Grundstein für den zukünftigen Erfolg von SLADE gelegt. Und das, obwohl hier an sich noch keine SLADE- Hits dabei sind und vielen der Anwesenden das damals Live präsentierte Material von SLADE unbekannt war. Das Quartett aus Wolverhampton eröffnet mit „Hear Me Calling“ (deutlich wuchtiger als das Original) und legt dabei den Grundstein für die folgenden knapp 40 Minuten; welche abgeschlossen werden mit ihrem damaligen traditionellen Schlusssong „Born To Be Wild“ ab (in einer 8-minütigen Heavy-Version). Dazwischen sollte man sich unbedingt „Keep On Rocking“ zur Gemüte führen – sicher die Blaupause für einen der fetten, typischen SLADE-Rocker und Noddy Holders typischen Gesang, sowie den auch Live abgefeierten ersten Erfolgssong „Get Down And Get With It”. SLADE haben es damals Live krachen lassen – eine Mixtur aus hartem Boogie und hartem Rock mit wilden Instrumentalparts die schon mal an THE WHO erinnern – und das kommt gut hörbar rüber. Da wundert es nicht, das „Slade Alive“ zu den besten Live-Alben ever zählt. Hier macht diese wertige Aufmachung zum 45. Jubiläum Sinn: Digibook mit Hardcover, 28-seitiges Booklet mit vielen Pics und Linernotes. Die remasterten Songs stammen von 2009 und geben den rohen Sound gut wieder. Essentielles Zeitzeugnis des Hard Rock.

 

1. Hear Me Calling (Ten Years After))

2. In Like a Shot from My Gun

3. Darling Be Home Soon (John Sebastian)

4. Know Who You Are

5. Keep On Rocking

6. Get Down and Get With It (Little Richard(

7. Born to Be Wild (Steppenwolf)

Slade Alive


Cover - Slade Alive Band:

SLADE


Genre: Hard Rock
Tracks: 7
Länge: 38:55 (CD)
Label: BMG/Sanctuary
Vertrieb: Warner