Review:

Chief Of The Ghosts

(Skinflint)

Wer an Botswana denkt, denkt vermutlich erst mal an Natur: die Kalahari, das Okavango-Delta, Nationalparks und darin umherziehende Tierherden. Vielleicht denkt er auch noch an Diamanten, oder an Alexander McCall Smith und seine Romanreihe um die „No. 1 Ladies´ Detective Agency“. Was einem dagegen eher selten in den Sinn kommt, ist Musik – und Metal für gewöhnlich schon gar nicht. In der Tat handelt es sich bei Botswana um ein Land, dass auf der Metal-Landkarte eher Terra incognita darstellt, doch wer glaubt, das liege daran, dass dort schlicht keine Metal-Bands gedeihen, der wird von SKINFLINT eines Besseren belehrt. Die Kombo ist inzwischen mit „Chief Of The Ghosts“ beim fünften Album angekommen und hat mit ihrem bisherigen Schaffen auch im Ausland von sich hören gemacht. Klanglich bewegt man sich dabei im relativ klassischen Heavy Metal-Gefolge von Größen wie Iron Maiden und Black Sabbath, kombiniert diese aber zum Teil mit ethnisch-mythischen Themen und mitunter in Setswana gehaltenen Texten, was dem Ganzen eine Prise Exotik und Eigenständigkeit verleiht.  Etwas eingängiger könnte das Ganze allerdings noch ausfallen, die Melodien wollen nicht so richtig im Ohr haften bleiben. „Borankana Metal“, das als Intro fungiert, kommt rein instrumental daher, bevor beim anschließenden „Ram Of Fire“ dann richtig losgelegt wird. Die Songs bewegen sich meist in einem eher getragenen, schleppenden Heavy-Tempo, der Gesang von Sänger Giuseppe Sbrana präsentiert sich rau. „Anyoto Aniota“ ist ein klassischer, geradliniger Heavy Metal-Song einschließlich böse-irren Gelächters, bei „Milk Fever“ tritt das Trio das Gaspedal dann zur Abwechslung ein wenig mehr durch. Fazit: wer klassischen Metal mag und gerne etwas Exotischeres im Regal bzw. der Playlist haben möchte, der sollte SKINFLINT mal ein Ohr schenken.

Chief Of The Ghosts


Cover - Chief Of The Ghosts Band:

Skinflint


Genre: Heavy Metal
Tracks: 9
Länge: 37:14 (CD)
Label: Pure Steel Records
Vertrieb: Soulfood