Review:

Rise & Shine

(SIMO)

SIMOs letzte Scheibe „Stranger Blues“ war eine Hommage an den erdigen, psychedelischen Blues Rock der 70er – Bands wie THE DOORS und CREAM kamen einen dabei zum Beispiel in den Sinn. Mit dem Nachfolger „Rise & Shine” gehen SIMO jetzt aber noch einen Schritt weiter – verstärken den souligen und funkigen Touch mancher Sogs, klingen noch abwechslungsreicher und improvisieren noch mehr. Den Mainstream hinter sich lassend dürften SIMO dabei aber doch all jene Fans verprellen, welche auf die nächste große Blues-Rock-Band gesetzt hatten; auf Bandleader JD Simo (er wird nicht von wenigen als einer der kommenden großen Gitarristen beschrieben) der gerne in die Fußstapfen eines JOE BONAMASSA treten dürfte. Das ist aber erstmal nicht. Wobei JD Simo auch auf „Rise & Shine“ sein Können offenbart; aber die dazugehörigen Songs eben weniger einem Stil-Schema unterwirft, sondern von nebelgeschwängerten Balladen bis funkigen Instrumentalparts zum Teil recht ausufernd experimentiert. Gitarre und Stimme wird verzerrt, Effekte setzen Akzente, zwei- bis mehrmaligen Hinhören ist notwendig um das mitzugehen. Das geht nicht gleich ins Ohr, benötigt an sich eine bestimmte Atmosphäre und eine musikalische „open mind“-Einstellung. Dies aber sind die besten Vorrausetzungen um an „Rise & Shine“ lange Freude zu haben. Den SIMO haben auf dem Fundament von hoher Gitarrenkunst, empathischem Gesang und kräftigen Rhythmusparts klasse Songs geschrieben (die Live viel Platz zum jammen lassen) und definitiv Langzeitwirkung offenbaren. Wer dem folgen kann, der sollte dann auch mal Songs wie das intensive, psychedelische Southern-Nummer „To Be With You“, die eingängige 70er-Heavy-Rock-Hommage „Shine“, die fast schon poppige Soul-Blues-Ballade „I Want Love“ (hat was von KRAVITZ) oder den 13-minütigen Longtrack „I Pray“ (hier wird sogar auf Platte ausufern gejammt) antesten.

Rise & Shine


Cover - Rise & Shine Band:

SIMO


Genre: Alternative
Tracks: 11
Länge: 60:58 (CD)
Label: Mascot
Vertrieb: Rought Trade