Review:

Empire Of Sins

(SILENT WINTER)

Wenn es um gutklassigen Power Metal geht, dann ist man bei Pride & Joy in der letzten Zeit immer öfter fündig geworden. WINTER´S VERGE, STRANGER VISION und nun SILENT WINTER – alles Bands, die die Flagge des unverfälschten Metals hochhalten und überzeugen können. SILENT WINTER sind also bei diesem Label bestens aufgehoben und liefern auf „Empire Of Sins“ souverän ab. Die Griechen starten mit „Gates Of Fire“ und lassen gleich aufhorchen. Die Produktion drückt, der Gesang ist abwechslungsreich und tatsächlich gut verständlich. Die Musiker lassen aufhorchen und setzten jederzeit spielerische Akzente. Natürlich lassen Textzeilen wie „Three hundred men, in battle they stand“ nicht auf ein literarisches Meisterwerk schließen, aber immerhin verarbeitet man das Thema von König Leonidas und seinen Spartanern, und man hat somit den Lehrauftrag erfüllt.

Musikalisch bewegt man sich in guter Gesellschaft mit HELLOWEEN, BLIND GUARDIAN und GAMMA RAY. Die Hooks sitzen, und der Mitsingfaktor ist bei jedem Song gesichert. Sänger Mike Livas ist in allen Tonlagen der Chef im Ring. Meistens bewegt er sich in erträglichen Tonhöhen und führt sicher durch die Songs. Besonders auf abwechslungsreiche und eingängige Refrains wurde großer Wert gelegt. Hier können die tolle Stimme von Livas und die gelungene Produktion gleichermaßen punkten. Rasante Rhythmusgitarren werden oft von grandiosen Soloparts flankiert und lassen keine Abwechslung vermissen. Kompositorisch wurde hier auf einem sehr hohen Level gearbeitet. Gassenhauer wie „Wings Of Destiny“ und „Mirror“ lassen Rückschlüsse auf IRON MAIDEN-Einflüsse zu, und diese werden famos mit dem BLINDHELLORAY-Basismodell gemixt. Wie man bemerkt, haben SILENT WINTER das Rad nicht neu erfunden, aber sie bewegen sich in ihrem Universum sicher und zielgerichtet. Kleine MANOWAR-Zwischenspiele dürfen natürlich auch nicht fehlen, und somit werden alle Bausteine eines gelungenen Power Metal-Albums verwendet, und der Genre-Liebhaber wird dies zu schätzen wissen.

Keine Ahnung, was ich vom Bonustrack „Leave A Light On“ halten soll. Hier handelt es sich um die metallische Vertonung des 80er-Klassikers von Belinda Carlisle. Klingt alles ordentlich, aber passt irgendwie nicht in das Konzept von „Empire Of Sins“. Ist eben als Bonus und Geschenk gedacht und sollte auch so bewertet werden. Insgesamt ein mehr als ordentliches Album, welches Spaß macht, aber halt auch keine Neuerungen bietet. Da der Power Metaller ja musikalisch eh eher konservativ ist, kann dies als Lob angesehen werden. Für diese Hörergruppe ist „Empire Of Sins“ definitiv ein Tipp, und alle anderen Leser sollten zumindest ein (oder besser zwei) Ohr(en) riskieren.

 

Empire Of Sins


Cover - Empire Of Sins Band:

SILENT WINTER


Genre: Power Metal
Tracks: 9
Länge: 50:45 (CD)
Label: Pride & Joy Music
Vertrieb: Soulfood