Review:

Suffer In Silence

(Silent Scythe)

SILENT SCYTHE haben eine schwere Hypothek zu tragen: Ihr Gitarrist Tommy Djukin war vorher bei BRIMSTONE, und - das wird mir selbst jeder Blinde bestätigen, der auf deren Konzerten vor vier oder fünf Jahren war - BRIMSTONE war die schlechteste Live-Band ever. SILENT SCYTHE müssen live besser sein, sonst hätten sie nicht in einem Wettbewerb eine Recording Session gewonnen, aber dafür sind sie auf Platte nicht sonderlich eingängig. Das heißt, "Suffer In Silnece" ist ein bunter Kramladen zwischen Langeweile und Hörer-Überforderung, zwischen bezirzenden Melodien und verkopftem Krach: "Longing For Sorrow" brilliert mit "typisch scandinavischen" Gitarren - sprich, Standard-IRON MAIDEN Riffing mit dem gewissen Schmackes versetzt, der Göteborg erst zu der Metal-Stadt auf der Landkarte macht. Lustige Leads wie auf "Old Word Disorder" sind nicht jedem Song vergönnt. Der glänzt dafür mit einem dynamischen Thema, das Sänger Fredrik Eriksson aufgreift. Da liegt der nächste Hase begraben: Frederik macht ohrenscheinlich einen auf Sirene - klar, wenn Bruce Dickinson und Jonathan Davies als größte Einflüsse genannt werden. Allerdings wird nicht klar, wie ausgerechnet diese Gegensätze unter einen Hut passen sollen. Sekundenweise hört man bei "My Only Family" MEGADETH, bei "Backstabber" eher OVERKILL als weitere Einflüsse raus, als Schmakerl hat "Suffer In Silence" eher an OPETH erinnernde Struktur. Insgesamt könnte dieses Album für Fans von DARKANE u.ä. interessant sein, bisweilen sind die Stil-Hopser für meinen Geschmack zu wenig nachvollziehbar.

Suffer In Silence


Cover - Suffer In Silence Band:

Silent Scythe


Genre: Metal
Tracks: 8
Länge: 42:8 (CD)
Label: New Aeon Media
Vertrieb: Plastic Head Music