Review:

Gesellschaft : Mord

(Siechtum)

Was Thomas Rainer bei L´ame Immortelle musikalisch nicht umsetzen kann, versucht er schon seit einiger Zeit in Projekten ans Volk zu bringen. Gleich der erste Satz im Booklet macht für mich jedoch irgendwie die Aussage des Albums kaputt: "Siechtum fördert keine politischen Interessen oder Ansichten". Irgendwie ist es schade, dass sich alle Bands aus diesem Genre dem Vorwurf erwehren müssten, sie sein politisch radikal... denn mit diesem Satz verlieren die meisten Lieder ihren Zündstoff, grade "Lügenmarsch" hätte mit seinen Texten aus Hitlerreden und den Antworten seiner Gegner sicherlich wieder zu Diskussionen geführt. Wer solche Samples benutzt sollte auch dazu stehen, dass seine Lieder eine Aussage haben, sonst hätte man auf diese Texte verzichten können. Abgesehen von diesem Lied halten sich aber Texte auf der CD sehr im Hintergrund. Die zu Beginn sehr gut tanzbaren Industrialbretter verlieren sich immer mehr in noisigen Gefilden, die sich schließlich bei "Krachkollage" und "Atomkernspaltung" in purem Lärm auflösen: Ziemlich derber Electro und Industrial, der jedoch in dieser Art sicher nicht neu ist, aber durch ein paar nette Ideen sowie eine guten Produktion zum Besseren gezählt werden muss, was zur Zeit auf den Markt gekommen ist. Für mich als Fan von "Full Metal Jacket" ist die CD ohnehin Pflicht, den Text von "Waffenschwur" habe ich noch zu gut im Gehör.

Gesellschaft : Mord


Band:

Siechtum


Genre: EBM
Tracks: 13
Länge: 54:13 (CD)
Label: Matrix Cube
Vertrieb: Trinity Records