Review:

RockBuster

(Shylock)

Hardrock aus bayrischen Landen bieten uns auch die Herren von SHYLOCK an und dies bereits über vier Alben und seit über 10 Jahren Bandbestehen hinweg. Der ganz große Durchbruch ist ihnen nie ganz geglückt, jetzt hat man einen neuen Deal mit Metal Heaven abgeschlossen und will es nochmal richtig wissen. Für die aktuelle Scheibe „Rockbuster“ haben sich die Würzburger den Produzenten Ondrej Hurbanic ins Studio geholt und dies ist wirklich als absolut positiv zu bewerten. Denn der doch größtenteils etwas zu drucklose Vorgänger "Devotion" wird hier mal ganz locker abgehängt. Die zwölf Tracks kommen absolut modern daher, mit ordentlich Druck, das Schlagzeug sorgt für viel Rums und die Gitarrenfraktion darf zum Teil richtig hart braten. Diese vermeintlich etwas betontere Heavyness haben ja viele Melodic/Hardrockkapellen zuletzt vollzogen und auch SHYLOCK steht dieses Gewandt recht gut. Auch die manchmal, insbesondere bei den langsameren Sachen, wie schon bei den früheren Alben recht starke Affinität zu BONFIRE ist ebenfalls geblieben. Vokalist Matthias Schenk klingt wie der jüngere Bruder von Lessmann, aber er schafft bei den härteren Passagen u.a. dem „Somebody Else“ sich von diesem, wenn auch wohl unabsichtlich (den für sein ähnliches Timbre kann er ja nichts), Übervorbild zu lösen. Nebenbei muss erwähnt werden, dass er neben Gitarrist Johannes Amrhein das einzig konstante Bandmitglied im eher wechselhaften Line-up darstellt.

Songlich finde ich dieses Werk insgesamt leider nicht das bisher Beste von SHYLOCK, dafür sind mir einfach zu viele Füller und eher mittelmäßige Sachen auf dem Album. Klar, schöne und griffige Melodien sind hier zwar Standard aber oft auch etwas zu simpel, nach ähnlichem Schema ohne viel Tiefgang - will sagen man hört sich etwas schnell ab. Auch die etwas platten englischen Texte mit Reimschema Marke „Friss oder stirb“ sind stark verbesserungswürdig. Tracks wie „Strong“, „We Are“ oder streckenweise auch „Much“ gehören zu dieser Sorte Songs und auch die Ballade „Sunshine vs. Rain" hört sich an wie schon x-mal gehört und vor allem absolut nach den bereits erwähnten BONFIRE. Auf der Habenseite steht ganz klar gut das erste Drittel des Albums, da geben sich Kracher wie "Dawn", „Damn Good" oder „Just for You“ die Klinke in die Hand, die sind absolut gelungen bieten schön Riffs und Gitarrist Michael „Nudge" Bayer hat wirklich einige klasse Soli auf der Pfanne, wirkt sehr spielfreudig und sorgt für viel Dynamik. Auch die recht ungewöhnliche Coverversion aus den 80ern, man hat sich hier den Discohit "Rumours" (TIMEX SOCIAL CLUB) rausgesucht, kommt sehr groovig und absolut knackig daher. Der mit Abstand stärkste Song ist ganz klar "Rose Of Cairo", hier passt alles: Songdramatig, wechselnde Rhythmik abwechslungsreiche Sounds mit orientalischen Elementen und einer wahren Killerhook.

Die Band macht zwar vieles richtig, aber vom Niveau her muss man sich an Bands und deren starken Werken messen, als da wären KROKUS, GOTTHARD, SHAKRA, JADED HEART oder auch CHICKENFOOT und dagegen ist „Rockbuster“ zwar solide aber auch zu unspektakulär-beliebig. Um es einfach mal im Fußballjargon auszudrücken, SHYLOCK sind eben „nur“ UEFA-Cup Anwärter, für absolut ganz vorne reicht es (noch) nicht.

Und zum Schluss noch was: Dieses hypergekünstelte Cover mit der rockenden „Sau“ ist so was von schlecht gemacht, es müsste da ja fast "Pigbuster" heißen und gegenüber der letzten CD hat man sich hier tatsächlich nochmal negativ gesteigert.

RockBuster


Cover - RockBuster Band:

Shylock


Genre: Hard Rock
Tracks: 12
Länge: 47:56 (CD)
Label: Metal Heaven
Vertrieb: Soulfood Music