Review:

Shrinebuilder

(Shrinebuilder)

Scott Kelly (NEUROSIS), Scott Wino Weinrich (THE OBSESSED, SAINT VITUS), Al Cisneros (OM, SLEEP) und Dale Crover (MELVINS) – das Line-Up von SHRINEBUILDER kann sich sehen lassen. Da sind die Erwartungen an das selbstbetitelte Debüt entsprechend hoch, aber mit dem Druck dürften die Herren locker fertig geworden sein. Fünf Songs haben sie für das erste SHRINEBUILDER-Kapitel aufgenommen, zumindest soll laut Promotext das Ganze keine einmalige Kollaboration sein, sondern ein langfristiges Projekt. Auf der Promo finden sich nur vier der fünf Songs, die es schon auf eine gute halbe Stunde Spielzeit bringen, in welcher schwerer, metallischer Rock geboten wird, was bei dem Background der Musiker wenig überraschend ist. Stellenweise haben die Songs einen leichten Jamsession-Touch, was sich in der Entstehungsgeschichte zeigt: in nur drei Tagen eingespielt und am Abend vor der Aufnahme das erste Mal zusammen geprobt. Das Ergebnis klingt dadurch frisch und trotzdem sehr gut aufeinander abgestimmt und ist mit einem erdigen, druckvollen Sound ausgestattet worden. Die Riffs sind sehr ruhig, immer wieder kommen doomige Seiten zum Vorschein, genauso wie sehr eingängige Melodien zu finden sind. Die Gleichung NEUROSIS + SAINT VITUS + MELVINS geht hier bestens auf. Die Songs haben den erwartet tonnenschweren Groove und pendeln zwischen fast schon simpel im Aufbau („The Architect“) bis zu detailliert („Blind For All To See“). Alle vier Beteiligten haben sich zudem am Mikro eingefunden, was viel Abwechslung in die Musik bringt, gerade Scott Kelly kann in „Blind For All To See“ aus einem guten einen sehr guten Song machen. Am Ende steht die Erkenntnis, dass SHRINEBUILDER das erwartet hochklassige Album geschrieben haben, das bei dem Line-Up zu erwarten war, ohne sich dabei zu sehr von ihren Wurzeln, ihren Bands zu entfernen. Wer mit den Bands was anfangen kann, wird mit dieser Platte glücklich werden.

Shrinebuilder


Cover - Shrinebuilder Band:

Shrinebuilder


Genre: Doom Metal
Tracks: 4
Länge: 29:49 (CD)
Label: Neurot Records
Vertrieb: Cargo Records