Review:

Four Short Weeks

(Shiga Wire)

Das Problem des zweiten Release der deutschen Band SHIGA WIRE ist schnell erkannt: Hier fehlt jede persönliche Note. Die Songs sind komplett zusammengesetzt aus altbekannten Grunge-, Alternative Rock- und vor allem Stoner Rock-Klischees. Doch zur Verteidigung der Band muss man sagen: Das machen sie gar nicht schlecht! Im Gegenteil - passagenweise rocken sie wie Hölle, und dann ist es einem auch egal, wenn man das alles so ähnlich irgendwo schon mal gehört hat. "M. I. 8" beispielsweise geht mit seinem schnellen KYUSS-Riff tierisch ab. Gut, man kann im Grunde alle Parts bestimmten Bands zuordnen, und es gelingt der Band nicht immer, die Vorbilder überzeugend zu kopieren. So krankt "High On Earth" trotz seines guten Refrains an einer langweiligen an QOTSA erinnernden Strophe, während die PLACEBO-Strophe aus "Final Endeaver" ganz OK geht, der uninspirierte Refrain dann aber den ganzen Song wieder runterzieht. Überhaupt können SHIGA WIRE am besten KYUSS nachspielen, zu hören z. B. beim großartigen Wüsten-Kiffer-Rock-Instrumental "Urban Life", das leider nach zweieinhalb Minuten viel zu früh zu Ende und auch eher eine Art Intro ist, um über einen weiteren 48sekündigen Zwischenteil zum eigentlichen Stück zu führen. Das musikalisch beste Stück ist wohl das letzte auf der CD, "Along My Way". Hier werden melodisch-ruhige Teile und ballernde Stoner-Riffs aneinandergesetzt, jedoch ohne dass ein Bruch entsteht, sondern der gesamte Song wie aus einem Guss wirkt. Trotzdem besitzt "Four Short Weeks" für eine wirklich gute Platte zu wenig Eigenständiges, aber live gehen SHIGA WIRE bestimmt ab wie Schmidt´s Katze...

Four Short Weeks


Band:

Shiga Wire


Genre: Rock
Tracks: 9
Länge: 34:6 (CD)
Label: FarOff-Records
Vertrieb: Code X Press