Vor knapp einem Jahr hab "Laments” von SHEPHERD an gleicher Stelle gewürdigt und war ganz verzückt über diesen Klumpen Stoner-Doom (oder wie auch immer man die Mucke nennen will...irgendwasDoom). "The Coldest Day" ist das neue Werk der Jungs um Röhre Andreas und leider auch gleichzeitig das Abschiedswerk, lösten sich SHEPHERD aufgrund künstlerischer Differenzen kurz danach auf. Besser man löst sich auf, bevor man eine schlechte Scheibe nach der anderen veröffentlicht (UNLEASHED haben das ja zu spät gemerkt hehe) oder bevor man zuviel Aufmerksamkeit bekommt und massenkompatibel wird. So bleibt man immer eine kultige Band. So gesehen haben SHEPHERD eigentlich alles richtig gemacht - wäre "The Coldest Day" nicht so arschgeil, dass man immer eine Träne vergießt, wenn man bedenkt, dass die Combo nie wieder zusammen Mucke machen wird. SHEPHERD verstehen es, schwere Doom-Walzen mit 70er-Riffs und Wüstenrockgroove zu vermischen und damit einen Sound zu erschaffen, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Sänger Andreas jammert in seiner ganz eigenen Stimmlage, die mich oft an FU MANCHU erinnert, und perfekt zur depressiven Grundstimmung einer Doom-Combo paßt. Die Gitarren jammern, haben aber auch coole rockige Riffs in petto, die einen einfach mitreißen auf eine Reise längs einer staubigen Landstraße in der Wüste. Irgendwo tauchen auch noch die DoomJazzer Bohren & Der Club Of Gore auf und natürlich hat der Godfather Of Doom Scott "Wino" Weinrich sein Scherflein zum Gelingen dieser genialen Doom-Scheibe beigetragen. Ein mehr als würdiges Abschiedsgeschenk und letztes Lebenszeichen einer grandiosen Band!