Review:

Pitchfork Justice

(SHATTER BRAIN)

O Herr, halt´ ein in Deinem Segen! Wenn ich schon meine längst verschütteten, katholischen Grundkenntnisse auspacke, muss Fürchterliches vorgefallen sein. Und so ist es! Das australische Quintett SHATTER BRAIN hat in diesen Tagen sein Full-Length-Debüt veröffentlicht und damit die Musikwelt nicht unbedingt bereichert.

Stilistisch ordnet sich die Band selbst zwischen HIGH ON FIRE, MERAUDER und POWER TRIP ein. Das zeugt von gehöriger Chuzpe, denn qualitativ kommen SHATTER BRAIN zu keinem Zeitpunkt an eine dieser Bands heran. Man erinnere sich an das Riff-Feuerwerk, dass MERAUDER seinerzeit auf “Master Killer” abgebrannt hatten. Auf “Pitchfork Justice” bekommt man davon höchstens die Hartz-IV-Version. Die Riffs sind tausendmal gehört und so ausgelutscht wie ein Wassereis bei 39 Grad im Schatten. Bei den Solo-Einlagen verdeutlichen die Gitarristen eindrucksvoll, dass sie das Üben nicht so genau nehmen. Das Gedudel hat teilweise einen beachtlichen Fremdschämfaktor. Der Drummer ist zwar etwas fitter, aber ebenfalls hörbar an seinen Grenzen. Dazu ist das Songwriting an Monotonie kaum zu überbieten, was natürlich auch den eingeschränkten spielerischen Fähigkeiten geschuldet ist. Einzig die Vocals haben sowas wie internationales Format.

Geradezu drollig ist es, wie die Band in ihrem Infosheet mit Stolz anführt, dass Sänger Tom Santamaria (auch wieder katholisch…) mal mit Max Cavalera “Dirty Deeds Done Dirt Cheap” auf einer Bühne intonieren durfte. Meine Güte. Gemessen an den Qualitäten von “Pitchfork Justice” dürfte dies allerdings auch wirklich der Höhepunkt der Bandkarriere bleiben. Jetzt bete ich lieber noch ein paar Rosenkränze um für die nächste Rezension ein besseres Album zu erhalten. Amen.

 

Pitchfork Justice


Cover - Pitchfork Justice Band:

SHATTER BRAIN


Genre: Thrash Metal
Tracks: 9
Länge: 38:45 (CD)
Label: Wormhole Death Records
Vertrieb: Aural Music