Review:

Powerplay

(Shakra)

Ziemlich genau vor einem Jahr hatten SHAKRA mit „Back On Track“ ihr erstes Werk mit ihrem neuen Sänger am Start, jetzt gibt es bereits etwas Neues diesmal mit „Powerplay“ betitelt und ja der Name ist hier durchaus Programm.

Das Album bietet schnörkelosen Hardrock ohne große Überraschungen, sehr geradlinig, meist mit Zug mehr nach vorne, ab und an mit einer Ballade garniert aber auch nicht zu viele dieser Kuschelrockbeiträge (andere Landsmänner machen das etwas ekzessiver).

Die Band ist jetzt schon seit 20 Jahren im Geschäft und die Schweizer wissen wie man ordentlich krachenden Hardrocknummern macht und so geht der Opener „Life Is Now” gleich voll dynamisch sowie kraftstrotzend sehr gut ab. Der neue Sänger John Prakesh mit seinem etwas mehr shoutigeren Organ (etwas im Gegensatz zu der eher etwas einfühlsameren auf Melodien focusierte Singstimme seines Vorgängers Mark Fox) verhilft der Band zu einer Art Runderneuerung und verleiht dem Grundtenor bei den natürlich nach wie vor sehr eingehenden Melodien in Punkto Gesangs-Feeling etwas mehr „Härte“.

Mittlerweile sind es mit der aktuellen Scheibe neun Alben auf der Habenseite der Berner Formation zu verbuchen, erneut gelang es das Songmaterial routiniert und mit viel Herzblut einzutüten. Dies liegt auch an der sehr erdigen Produktion, die erneut in Eigenregie von Gitarrist Thom Blunier als Mann der Knöpfe am Mischpult, entstand.
Trotzdem ein kleiner persönlicher Kritikpunkt an dieser Stelle: noch nie klagen SHAKRA so sehr nach GOTTHARD (mal von den rein genremäßigen ähnlichen Hardrockattitüden) wie auf diesem Album vor allem gegenüber deren letzten Werk mit ebenfalls neuem Sänger, die beiden haben ähnliche Shouterqualitäten. In Punkto Songwriting und echten Hitmaterials haben GOTTHARD mit ihrem letzten sehr herasuragenden Output ebenfalls noch leicht die Nase vorn.

Obwohl SHAKRA bieten natürlich auch sehr viele dieser typischen Powerchords, prägnantentes Riffing sowie eingängige Hooks. Die meist treibenden Songs kommen ohne Keys aus es git viele Gitarrensolos (was aber auch nicht schlecht kommt) die bestens zu hart rockenden Tracks wie “The Mask” oder auch das etwas simplere “Higher” passen. Das Erfolgsrezept handgemachter, hochmelodischer Hardrock zieht sich durchgängig durch die Songs, da dürfen Balladen nicht fehlen, “Too Good To Be True” ist gut geworden (das können die Kollegen aus Lugano auch nicht besser) dagegen fällt „Wonderful Life” deutlich ab.

Meine Favoriten sind das etwas melodramatisch angehauchte „Dream Of Mankind”, das hymnisch-stampfende „Because of you“ oder es auch popig-AOR mit „Save You From Yourself“. Die Gitarrenfraktion mit Blunier und Muster lassen ihr Können bei „Secret Hideaway” so richtig durchklingen nicht bloß kurze 018-Solos sondern auch mal länger und unterhaltsam gemacht. Es gibt aber auch mal nur Durchschnittsware wie “Don’t Keep Me Hanging” (is mir etwas zu beliebig) oder „Dear Enemy“ hier geht dem Song im Refrain etwas die Puste aus. Davon abgesehen bietet der Rest immer noch sehr viel Qualität.

SHAKRA haben sich im neuen Line-up ganz klar mehr als nur stabilisiert sondern mit "Powerplay" ein gut bis starkes Album abgeliefert. Der Vorgänger wurde zwar nicht getoppt, macht ja nix - mein Favorit ist aber immer noch das hammermäßige „Power Ride“-Album von 2001.

Diese sympathische Band mit ihrer frischen und dynamischen Art sowie ungetrübter Spielfreude hat sich erneut überzeugend selbst erfunden und mit gekontem „Überzahlspiel“ eindruckvoll in der internationalen Spitze des Hard Rock-Genres zurückgemeldet.

Powerplay


Cover - Powerplay Band:

Shakra


Genre: Hard Rock
Tracks: 12
Länge: 48:6 (CD)
Label: AFM Records
Vertrieb: Soulfood Music