Review:

Quoth The Raven Nevermore

(Shadowthrone)

Mit "Quoth The Raven Nevermore" verneigen sich SHADOWTHRONE vor Edgar Allan Poe: abgesehen von einer Coverversion von "Those Were The Days", an dem sich neben diversen anderen auch bereits die LENINGRAD COWBOYS austobten, sind alle Songs des Albums Vertonungen von Poes Gedichten und das Artwork besteht aus Illustrationen Gustave Dorés zu Poes wohl bekanntestem lyrischen Werk "The Raven", dem auch das Titelzitat entnommen ist. Poe selbst, so darf man annehmen, wäre von einer musikalischen Vertonung seiner Werke tendenziell wohl angetan gewesen, sah er doch die Musik als höchste aller Kunstformen an und die Lyrik lediglich als die ihr am nächsten kommende, da ihr aufgrund von Metrik und Satzmelodie noch am verwandtesten. Und genau das ist der Punkt, wo sich auf "Quoth The Raven Nevermore" leider ein Problem einzuschleichen beginnt: die Melodie. Wohin gegen den instrumentellen Background grundsätzlich erst einmal nichts einzuwenden ist, beginnt das Ganze dann zu leiden, wenn der Gesang einsetzt. Gedichte grunzt, knurrt und schreit man einfach nicht. Auch nicht dann, wenn es sich um solche von Edgar Allan Poe mit ja nun für gewöhnlich zugegebenermaßen düsterer Grundstimmung handelt. Somit bleibt Poe, dem hier ja eigentlich die Ehre erwiesen werden soll, mitsamt seiner Lyrik, seinen Reimschemata und seiner Wortgewalt leider ziemlich auf der Strecke- was ausgesprochen schade ist, denn die Idee, seine Gedichte in ein düstermusikalisches Gewandt zu kleiden, ist an und für sich wirklich gut. Wer ein Faible für Richtung Death Metal tendierenden Gesang hat und gleichzeitig gehobene Texte schätzt, dürfte also an "Quoth The Raven Nevermore" seine helle Freude haben, allen anderen sei aber besser zur Vorsicht geraten, da das Ganze in dieser Umsetzung doch sehr geschmacksspezifisch ist.

Quoth The Raven Nevermore


Cover - Quoth The Raven Nevermore Band:

Shadowthrone


Genre: Gothic Metal
Tracks: 8
Länge: 52:32 (CD)
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