Review:

Dare To Dream

(Shadowside)

Die Schöne und drei Biester: Während die drei Brasis im Booklet böse sonnenbebrillt im Hintergrund rumstehen, lutscht Frontfrau Dani Nolden lecker am Bügel des Nasenfahrrads. So soll’s sein. Doch trotz erweckter Phantasien lässt diese Aufstellung noch Schlimmeres erahnen als das frühe Ausscheiden der Selecao. Denn drei Hardrocker und eine Trällerelse kann ja kaum noch jemand hören. Erstaunlicherweise trällert die die gute kaum, sondern singt richtig – nur wer aufmerksam hinhört (hinschauen ist jedenfalls einfacher) identifiziert die Madame als eben solche. Und auch die Musik überrascht: Keinen symphonischen Metal wie viele andere Kapellen der Gattung ihn praktizieren machen SHADOWSIDE und auch keinen Düsterpop – nix Tanten-Metal. Es handelt sich um wirklich gut von David Schiffman produzierten Hardrock ohne allzu peinliche Auflüge gen Balladenhausen und Synthie-Pop-Stadt. Und so liefern SHADOWSIDE eine kleine Überraschung mit dem rauen, manchmal fast angestrengten Gesang, der so gar nicht mit der lasziven Aura der Südamerikanerin mithalten kann – zum Glück. Sicherlich nicht überragend, was die Band abliefert, aber „Dare to Dream“ ist immerhin ein solides Stück Hardrock, das zudem mit dem weiblichen Gesang nicht nervt. Also doch die Schöne...

Dare To Dream


Cover - Dare To Dream Band:

Shadowside


Genre: Hard Rock
Tracks: 12
Länge: 52:40 (CD)
Label: S4/NL Distribution
Vertrieb: Alive