Review:

Death’s Threshold

(SHADES OF DEEP WATER)

Das bunte Cover mit zombiefizierten Menschen und Totenschädeln ließe eher auf eine Fotoshop-gefertigte Verpackung und ein Thrash-motiviertes Album schließen als auf schwermütigen, sehr schwermütigen finnischen Funeral Doom. Tja, weit gefehlt. Falsch liegen auch die, die immer wieder behaupten, im wie auch immer genannten Doom passiere nichts. Man muss eben zuhören um die ganze Schönheit/Traurigkeit/Todessehnsucht auch zu erkennen. Denn oberflächlich wiederholen die vier Songs, die „Death’s Threshold – Part“ (eins bis vier) heißen, in gut 40 Minuten immer die gleichen Riffs in – natürlich – arg herunter gebremsten Tempo. Was nicht wirklich überrascht, sonst wäre es ja – ach – kein Doom. Dabei wandert der Kollege Solist namens Juho Huuskola an sich die ausgelatschten Wege entlang, an deren Seiten Blumenfelder voller finnischer Melancholie wachsen. Es geht viel über die Instrumentalität, nur selten erschüttert markiges Death-Gegrunze die monolithischen Weisen der Dunkelheit. Als repetitive Klammer fungieren beinahe singende Riffs, die sich über alle vier Titel erstrecken und manchmal sogar darauf schließen lassen, dass irgendwo in diesen dunklen Momenten noch so etwas wie Hoffnung besteht. Aber, und das ist die große Stärke, immer wenn es scheint, als bestünden die SHADES OF DEEP WATER nur aus rezitierten Brocken alt bekannter Trauerweiden, dann schafft es der Finne tatsächlich, Dich mit seinen klebrigen Riffs wieder auf seine dann noch unkonventionellere Seite zu ziehen. Nicht so gut wie OPHIS oder URZA, aber wirklich ganz stark. Und so schön deprimierend.

Death’s Threshold


Cover - Death’s Threshold Band:

SHADES OF DEEP WATER


Genre: Doom Metal
Tracks: 4
Länge: 40:59 (CD)
Label: Dunkelheit Produktionen
Vertrieb: Nova MD