Review:

Chapter VII – Hope And Sorrow

(Sevendust)

Nur wenige Monate nach dem letzten Release „Alpha“ gibt es schon wieder Futter für die Fans der US-Alternative-Nu-Metal Band SEVENDUST - was aber daran liegt, dass „Alpha“ in Good Old Europe“ erst mit gehörig Verspätung an den Start ging. Und auch auf „Chapter VII – Hope And Sorrow” agieren SEVENDUST zumeist im bekannte Fahrwasser der letzen Alben, will meinen: wechselnde Passagen zwischen atmosphärisch, melodisch und härteren, rhythmischen Riffattacken, wobei auch wieder mal die überaus abwechslungsreiche (und meines Erachtens sträflichst unterbewertete) Stimme von Lajon Witherspoon weiterhin eine der ganz Großen Stärken der Band darstellt. In 2008 ist beim Songwriting wohl auch wieder mehr Wert auf Eingängigkeit und gefühlvolle Parts gelegt worden – zu Lasten der gelungenen Experimente des Vorgängers „Alpha“. Viele der 11 Songs sind Standard und irgendwie auf Nummer sicher gemacht und trotzdem wird die Hitdicht der ersten Alben auf dem neuen Album nicht erreicht. Zwar lässt der fette Opener „Inside“ (nach einem irritierenden langen Intro) erst mal an die kraftstrotzenden Anfangstage der Band denken, aber der Nachfolger „Enough“ fällt dann schon ab und kann nicht vom Hocker reißen. Richtig gelungen noch der halbe Titeltrack „Hope“, welcher als Mix gefühlvoller Parts und heftigeren, aber immer noch melodischen Attacken in LINKIN PARK Manier um die Ecke kommt (einschließlich einem bemerkenswerten Solos von ALTER BRIDGE Gitarrist Mark Tremonti) und die andere Hälfte „Sorrow“ (kraftstrotzende Ballade mit ALTER BRIDGE Sänger Myles Kennedy am Mikro). Mit „Walk Away“ gibt es dann noch eine echte, kühl und hart wirkende Perle als Rausschmeißer. Dazwischen hat sich aber etwas zuviel gewöhnliche, aber durchaus nicht schlechte Kost geschoben – nur wie bereits erwähnt, das Songwriting mancher Tracks wirkt einfach zu gewollt.

Und dazu passt eventuell auch folgendes: SEVENDUST haben noch vor Veröffentlichung der neuen Scheiben ihren Gitarristen ausgetauscht. Und der neue Gitarrist ist der alte. Für den noch auf „Hope And Sorrow“ und den beiden Vorgängeralben zu hörenden Sonny Mayo ist mit Clint Lowery der Mann zurück, der maßgeblich an den Erfolgen der ersten SEVENDUST-Veröffentlichungen (u.a. das selbstbetitelte Debüt, „Home“„Animosity“ und „Seasons“) beteiligt war.

SEVENDUST werden wohl auch mit „Chapter VII – Hope And Sorrow” ihren Fans meist zu gefallen wissen, in den Staaten gut verkaufen und in Europa eher ein Schattendasein fristen. Ob es mit Clint Lowery nochmals zu den Erfolgen der Anfangstage reicht – die Zukunft wird’s zeigen.

Chapter VII – Hope And Sorrow


Cover - Chapter VII – Hope And Sorrow Band:

Sevendust


Genre: Alternative
Tracks: 11
Länge: 44:49 (CD)
Label: Rykodisc
Vertrieb: Rough Trade